Frankfurt. Der VDMA will in Zusammenarbeit mit vier PLM-Spezialisten branchenübergreifende Bewertungskriterien für Product-Lifecycle-Management-Lösungen (PLM) erarbeiten. Dadurch sollen Anwender besser und mit geringerem Aufwand bestimmen können, was die eigene PLM-Software leistet und wie die Entwicklungsabteilung organisiert ist. "Wer beurteilen kann, wie ausgereift seine Prozesse sind, kann mit Hilfe von Product-Lifecycle-Management-Lösungen gezielt daran arbeiten, sie effizienter zu gestalten. Dies kann letztlich wettbewerbsentscheidend sein“, sagt Achim Löhr, Director PLM Value Selling für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Dassault Systčmes.
Der französische PLM-Anbieter und 3D-Pionier ist einer der Teilnehmer an der PIPE-Initiative (Prozess-Indikatoren für Product Engineering". Weitere Mitglieder sind CONTACT Software, IBM Deutschland und Transcat PLM Deutschland. Die Inhalte werden in Kooperation mit Anwenderfirmen des VDMA erarbeitet. Die wissenschaftliche Begleitung und Beratung erfolgt durch den Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
ZIel der Initiative ist die Erarbeitung von standardisierten Prozess-Indikatoren für das Product Engineering. Der Ausgangspunkt ist das Sammeln und Erfassen von bestehenden Prozess-Indikatoren der teilnehmenden Anwenderfirmen. Die Aufbereitung, Beschreibung und Vereinheitlichung der Prozess-Indikatoren erfolgt, angepasst an die Kriterien des Produktentstehungsprozesses (PEP), analog zum VDMA-Einheitsblatt 66412-1 MES-Kennzahlen. Danach werden die ermittelten Prozess-Indikatoren bei den Anwenderfirmen auf ihre Anwendbarkeit und Umsetzbarkeit geprüft.
Die Herausforderung des Vorgehens besteht darin, die Prozess-Indikatoren so auszuwählen und zu beschreiben, dass sie branchenübergreifend für eine einheitliche Bewertung von PLM-Lösungen verwendet werden können. Um die Umsetzbarkeit der Ergebnisse zu demonstrieren, wird es eine Referenzimplementierung geben. Alle Projektergebnisse werden in einer VDMA-Publikation dokumentiert. Die standardisierte Vorgehensweise ermöglicht einen Vergleich mit anderen Unternehmen (Benchmarking) und kann vielfältige Optimierungspotentiale aufzeigen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den PEP-Kernprozessen Änderungsmanagement, Anforderungsmanagement sowie in der Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden.