Paris. Die Verschmelzung der einstigen Siemens-Tochter IT Solutions and Services in den neuen AtoS-Konzern kommt schneller voran als geplant. "Nach sechs Monaten der Integration sind wir operativ bereit, die angekündigten Synergien zu erzielen. Dies erlaubt uns, das Margenziel für das Geschäftsjahr anzuheben", kündigte AtoS-Chef Thierry Breton bei Vorlage der Halbjahreszahlen an. In diesem Jahr will der französische IT-Dienstleister nun eine operative Marge von 6,2 Prozent erreichen. Bislang waren rund sechs Prozent angestrebt worden, weil die Akquisition des hohe Verluste schreibenden Unternehmens auf der Profitabilität lastete.
Die Siemens-Tochter und Atos Origin - so hieß der Konzern vor der Übernahme von SIS - erzielen in Deutschland nennenswerte Umsätze mit der Autoindustrie. Dem aktuellen Ranking der Automobilwoche zufolge war SIS mit einem Umsatz von 80 Millionen Euro im Jahr 2010 die Nummer fünf nach T-Systems, Hewlett-Packard, Computacenter und IBM. Atos Origin kam auf 11,5 Millionen Euro. Das reicht allerdings nicht unter die ersten 25 Dienstleister.
AtoS hat im ersten Halbjahr einen leicht rückläufigen Umsatz und einen deutlich verbesserten Gewinn ausgewiesen. Organisch schwächten sich die Erlöse um 0,7 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro ab. Der operative Gewinn legte um elf Prozent auf 166 Millionen Euro zu, was einer Umsatzrendite von 6,7 Prozent entspricht. Der Nettogewinn verbesserte sich von 60 Millionen auf 100 Millionen Euro.
Für das laufende Jahr rechnet der Gesamtkonzern (mit SIS) mit einem Umsatz in der Größenordnung von 6,8 Milliarden Euro. Der free Cash-flow soll rund 170 Millionen Euro betragen. Das seien 20 Prozent mehr als die alte Atos Origin 2010 erreicht hat, so der Konzern.