Filderstadt. Die All for One Midmarket AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr wichtige strategische Weichen gestellt und peilt nach einer rund einjährigen Neuausrichtungsphase ein starkes Wachstum bei Umsatz und Gewinn an. "Wir sind sehr gut in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Die IT-Investitionen halten an, sodass wir keine Anzeichen für eine Krise erkennen können“, sagte Vorstandssprecher Lars Landwehrkamp auf der Bilanzpressekonferenz des Filderstädter SAP-Spezialisten. Im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 (per 30. September) will der auf die mittelständische Fertigungsindustrie fokussierte IT-Dienstleister im oberen einstelligen Prozent-Bereich wachsen, wie Finanzchef Stefan Land ankündigte. Eine konkrete Ergebnisprognose wagte er allerdings noch nicht: "Wir arbeiten derzeit an einem Geschäftsplan, rechnen aber aufgrund der Integration von Steeb mit Ergebnisbelastungen.“ Ein Abrutschen in rote Zahlen schloss Land aus.
All for One hat vor kurzem den Konkurrenten Steeb Anwendungsysteme GmbH für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag von der SAP AG übernommen. Der ähnliche aufgestellte IT-Dienstleister mit 61 Millionen Euro Umsatz muss nun aus dem Walldorfer Softwarekonzern herausgelöst, auf die All for One AG verschmolzen und das Gesamtunternehmen unter dem Namen All for One Steeb AG neu ausgerichtet werden. "Damit wollen wir den leistungsstärksten SAP-Komplettdienstleister im Mittelstand mit der größten SAP-Kundenbasis im deutschsprachigen Raum formieren“, so Landwehrkamp, der das laufende Geschäftsjahr als Übergangsperiode sieht. Im Geschäftsjahr 2012/13 soll das Unternehmen dann einen Gesamtumsatz von über 160 Millionen Euro aufweisen und eine EBIT-Marge von mehr als fünf Prozent erzielen. Land hält eine operative Marge von acht Prozent und darüber für möglich.
Im IT-Ranking der Automobilwoche (für das Kalenderjahr 2010) liegt All for One mit einem Umsatz von 25,5 Millionen Euro auf Platz 13 der größten Dienstleister für die deutsche Autobranche. Zusammen mit Steeb dürfte das Unternehmen mindestens einen Platz vorrücken und damit sogar Accenture überholen, die mit 27,0 Millionen Umsatz auf Platz zwölf liegen. Größter Wettbewerber von All for One ist die Bielefelder Itelligence, die auf 14,7 Millionen Euro Automotive-Umsatz in Deutschland kommt und auf Rang 22 liegt.