Sindelfingen. Daimler will die Marke Smart künftig höher positionieren und so gegenüber dem Allianzpartner Renault abgrenzen. "Smart soll Premium werden“, so Daimler-Design-Chef Gordon Wagener im Gespräch mit der Automobilwoche. Wie die nächste Generation des Zweisitzers aussehen könnte, zeigt die Elektrostudie "forspeed“: Während das Fahrzeug weiter 2,70 m lang ist, wird es deutlich breiter werden. Außerdem will Daimler die Qualität sowohl beim Interieur als auch beim Exterieur steigern und mehr teure Materialien verwenden. Als Vorbild dienen Wagener der Mini und der Alfa MiTo: "Wir wollen aber nicht mit Retro-Look erfolgeich sein, sondern Smart eher als iPhone unter den Autos gestalten.“
Um Kosten zu sparen und ein insgesamt höheres Absatzvolumen zu generieren, hat sich der Stuttgarter Autohersteller bei der Entwicklung der neuen Smart-Generation mit Renault verbündet. Die Franzosen nutzen das Heckantriebsmodul des Smart fortwo und steuern umgekehrt die Architektur des Renault Twingo für ein viersitziges Modell bei. Um das Jahr 2014 werden beide Hersteller je zwei Fahrzeuge unter ihrer Marke auf den Markt bringen. Für den fortwo endet damit das seit 1998 geltende Alleinstellungsmerkmal, das einzige Fahrzeug mit 2,70 Länge zu sein.
Damit sich die neuen, praktisch baugleichen Modelle nicht ins Gehege kommen, muss die Marke Smart ins Premiumsegment rücken, während Renault deutlich günstiger positioniert sein muss. Heute startet der Zweisitzer bei 9900 Euro, wobei bei getunten Brabus-Versionen oder Sondermodellen der Preis schnell bis 40.000 Euro oder mehr zulegen kann. Wie sich Daimler die Zukunft der Marke Smart vorstellen kann, zeigt ein Blick in die USA: Dort übernimmt zur Jahresmitte die Mercedes-Organisation MBUSA den Vetrieb des Zweisitzers.