Bietigheim-Bissingen. Dürr hat 55 Prozent der Anteile an der dänischen Agramkow Fluid Systems A/S gekauft und erschließt sich damit Zugang zu neuen Kunden in der Befülltechnik. Agramkow ist den Angaben des deutschen Maschinen- und Anlagenbauers zufolge Weltmarktführer bei Anlagen zum Befüllen von Haushaltsgeräten und Wärmepumpen mit Kältemittel. Die Beteiligung wurde mit sofortiger Wirkung über die Konzerngesellschaft Carl Schenck AG von der Industri Udvikling A/S, Kopenhagen, erworben. Der Kaufpreis liegt im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Geschäftsführer Christian Cordsen Nielsen bleibt mit seiner Beteiligung von 45 Prozent weiter bei Agramkow engagiert.
Über die Konzerngesellschaft Dürr Somac GmbH bietet Dürr Anlagen für die Automobilproduktion, die zum Befüllen mit Kraftstoff, Kältemittel und anderen Medien eingesetzt werden. Dürr Somac erzielte 2010 einen Umsatz von 30 Millionen Euro. Zusammen mit Agramkow beschäftigt Dürr nun rund 300 Mitarbeiter in der Befülltechnik. Mittelfristig soll das Geschäftsvolumen deutlich gesteigert werden. Ralf Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: "Dürr bietet nun das gesamte Produktspektrum der Befülltechnik aus einer Hand. Im laufenden Jahr streben wir in diesem Segment ein Umsatzvolumen von über 50 Millionen Euro an. In den Folgejahren wollen wir kontinuierlich weiter wachsen."
Die 1977 gegründete Agramkow Fluid Systems A/S beschäftigt weltweit circa 110 Mitarbeiter, davon rund 80 am Stammsitz in Sonderborg (Dänemark). Im Jahr 2010 wurden ein Umsatz von 21 Millionen Euro und ein deutlich positives Ergebnis erwirtschaftet. Neben Befülltechnik für Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen bietet das Unternehmen unter anderem Anlagen zur umweltgerechten Entsorgung schädlicher Kältemittel. In diesem Bereich ist Agramkow vor allem bei Projekten der Vereinten Nationen und der Weltbank in Entwicklungsländern aktiv.
Ralf-Michael Fuchs, der als Leiter des Unternehmensbereichs Measuring and Process Systems für das Befülltechnikgeschäft bei Dürr zuständig ist: "Durch die Mehrheitsbeteiligung erwarten wir vor allem in Einkauf, Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing deutliche Synergieeffekte." Insbesondere in China, wo Dürr über eine starke lokale Präsenz und eine gute Marktdurchdringung verfügt, soll die Vermarktung des Agramkow-Produktspektrums intensiviert werden.