Bosch: Gewinne mit Elektromobilität ab 2015 möglich

Stuttgart. Zwar erwartet Bosch den Durchbruch der Elektromobilität erst um das Jahr 2025. Dennoch will der Stuttgarter Autozulieferer bereits in wenigen Jahren damit Geld verdienen. "Die Umsätze mit der Elektromobilität werden bereits in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts deutlich anwachsen, so dass wir dann auch die Gewinnschwelle überschreiten werden", stellt Bosch-Chef Franz Fehrenbach in der neuesten Ausgabe der Mitarbeiterzeitung "Bosch Zünder" in Aussicht, die der Automobilwoche vorliegt. In diesem Geschäftsjahr will Bosch mit der Elektromobilität rund 140 Millionen Euro umsetzen.

Schon seit einiger Zeit investieren die Stuttgarter jährlich 400 Millionen Euro in die Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Dazu gehört die Leistungselektronik ebenso wie die Entwicklung und Fertigung einer eigenen Lithium-Ionen-Batterie mit dem koreanischen Partner Samsung SDI. Außerdem bietet Bosch einen Elektromotor für den Hybridbetrieb und bald auch einen für ein reines Elektrofahrzeug an. Dazu will der Zulieferer gemeinsam mit dem Autohersteller Daimler ein Joint Venture gründen.

"Die Vorleistungen für die Elektrifizierung des Antriebs sind erheblich. Unser Ziel ist es, diesen Aufwand zügig mit Skaleneffekten aufzufangen, das heißt die Stückzahlen zu bündeln und Bauteile zu standardisieren", so der Leiter der Kfz-Technik Bernd Bohr in der Mitarbeiterzeitung. Bis 2013 wird Bosch 20 Projekte bei zwölf Autoherstellern beliefern. Die Entscheidung über den europäischen Standort einer zweiten Lithium-Ionen-Batterie-Fabrik soll im kommenden Jahr fallen. Derzeit fertigt das Joint Venture die Akkus im koreanischen Ulsan.

Bohr lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass der Verbrennungsmotor auch in den nächsten Jahren der dominierende Antrieb bleibt: "Schließen wir den Hybridantrieb ein, dann werden Diesel und Benziner 2020 weltweit in mehr als 95 Prozent der Neufahrzeuge ihren Dienst tun." Er bekräftigte, dass der Verbrenner noch rund 30 Prozent sparsamer werden könne. Eine Technologie dafür ist die Benzindirekteinspritzung, deren Absatz Bosch zwischen 2010 und 2013 verdreifachen will. "Auch die Stückzahlen unseres Common Rail Dieseleinspritzsystems werden bis 2015 um jährlich mehr als zehn Prozent zulegen", so Bohr. (Bosch)