Sindelfingen. Mercedes treibt die Vernetzung des Autos mit dem Internet voran. Während in den nächsten Jahren über ein Dutzend neuer Apps geplant sind, will der Stuttgarter Premiumhersteller vor allem die Technologie rund um die Navigations- und Infotainmentplattform deutlich weiterentwickeln. "Wir wollen unseren Kunden eine möglichst nahtlose Verbindung von Mobiltelefon und Fahrzeug bieten", so Bharat Balasubramanian, Leiter Produktinnovationen bei Daimler.
In der nächsten Generation des Navigations- und Infotainmentsystems Comand Online werden 2013 zwei neue Wege angeboten werden, wie sich das Smartphone mit dem Fahrzeug verbinden lässt. Dazu gehört die Near Field Communication (NFC), ein internationaler Funkstandard, mit dem sich Daten über kurze Entfernungen - rund fünf Zentimeter - berühungslos austauschen lassen. Ein Smartphone kann im Fahrzeug an eine Kontaktfläche gehalten werden, es erfolgt eine Synchronisierung. "Damit können beispielsweise persönliche Daten wie Kontakte und Musik in das eingebaute System übernommen werden", erklärt Peter Häußermann, Leiter Elektrik/Elektronik und Telematik.
Zum ersten Mal bringt Mercedes den offenen Standard "MirrorLink", den die deutsche Automobilindustrie gemeinsam mit den Handyherstellern definiert hat. Bis auf Apple haben sich praktisch alle führenden Mobilfunkgerätehersteller bereit erklärt, diese neue Verbindungsart auf ihren Geräten anzubieten. Vorteil: Sobald das Handy mit dem Fahrzeug verbunden ist - etwa über Bluetooth - wird der Inhalt des Handydisplays und damit alle Apps in das Infotainmentsystem im Fahrzeug geladen. Die Darstellung ist für den Onboard-Bildschirm optimiert und die Bedienung erfolgt über das Fahrzeug. Bei Mercedes ist das der Dreh-/Rücksteller. Für Nutzer von Apple-iPhones bietet Mercedes schon 2012 den Standard "iPhone Interface Plus" an. Auch hier geht es darum, die Inhalte des Geräts im Auto darzustellen und nutzbar zu machen.