Boston-Needham/Seoul. Hyundai und Kia haben sich für den US-Anbieter PTC als strategischen Partner für den Aufbau eines weltweit einheitlichen Product-Lifecycle-Managements (PLM) entschieden. Die koreanischen Autohersteller wollen die Windchill-Plattform von PTC in der zentralen Forschung und Entwicklung einsetzen. Außerdem soll die Lösung auch in der internen und externen Wertschöpfungskette zum Beispiel bei Tochterunternehmen, Niederlassungen sowie den Handels- und Vertriebspartnern installiert werden. "Bei unseren ehrgeizigen Wachstumsplänen hat die Beschleunigung und Effizienzsteigerung in der Produktentwicklung absolute Priorität. Wir müssen über eine Entwicklungsumgebung verfügen, die eine weltweit parallel erfolgende Produktentwicklung ermöglicht. Nur so können wir auf die sich schnell ändernden Anforderungen an unsere Fahrzeug-Programme jederzeit reagieren", begründete H.S. Lee, stellvertretender Vorsitzender des Forschungs- und Entwicklungszentrums von Hyundai Motor and Kia Motors Corporation (HKMC) die Entscheidung.
Die an der US-Technologiebörse Nasdaq notierte PTC hat sich auf Lösungen um das so genannte Product-Lifecycle-Management und CAD-Software spezialisiert. Neben Siemens PLM und Dassault gehört das Unternehmen zu den weltweit drei größten Anbietern. PLM wird in der Entwicklung von Fertigungsunternehmen eingesetzt. Das prominenteste PLM-Product von PTC ist die Entwicklungsplattform Windchill. Zur Strategie von PTC gehört die Gewinnung von so genannten Dominokunden. Darunter versteht das Unternehmen produzierende Großkonzerne mit mindestens zehn Milliarden US-Dollar Umsatz, die durch ihre Technologieentscheidungen Maßstäbe für Mitbewerber und die Zulieferbranche setzen. Bis Ende 2011 will PTC insgesamt 30 Domino-Kunden gewinnen. Mit Hyundai/Kia kommen die Amerikaner auf 20. Zu den wichtigsten neuen Kunden gehört der Zulieferer Continental sowie der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Daimler hat sich vor kurzem für Siemens PLM als strategischen Partner entschieden, BMW für Dassault.