Paris (Frankreich). Der französische Industrieminister Arnaud Montebourg möchte, dass Philippe Varin Vorstandsvorsitzender von PSA bleibt. Die Beiden trafen sich zum Gespräch, nachdem PSA in der vergangenen Woche angekündigt hatte, sein Werk in Aulnay in der Nähe von Paris schließen zu wollen. Montebourg forderte Varin aber auf, seinen Plan für die Restrukturierung des Konzerns zu "überarbeiten“, wie die "Automotive News Europe“ berichtet.
Im Vorfeld des Gesprächs hatte es Attacken von beiden Seiten gegeben. Präsident Francois Hollande hatte die geplanten Entlassungen als "inakzeptabel“ bezeichnet, der Chef des Aufsichtsrats konterte, wenn die Regierung die Position des Autobauers weiter schwäche, sei eine feindliche Übernahme nicht mehr ausgeschlossen. Im Vorfeld hatte sich Montebourg zudem skeptisch gegenüber der Kooperation zwischen PSA und GM geäußert. Befürchtungen, der Staat würde eine Werksschließung verhindern, hatten in der vergangenen Woche zum Absturz der PSA-Aktien auf den tiefsten Punkt seit 23 Jahren geführt.
Am Mittwoch will die Regierung ihre Pläne zur Unterstützung der heimischen Autobauer vorlegen und dabei angesichts der Arbeitslosenquote, die den höchsten Stand seit 12 Jahren erreicht hat, auf Entlassungen und Werksschließungen verzichten. Denkbar sind beispielsweise Subventionen für Hybridautos sowie eine Art Abwrackprämie, wie ein Gewerkschaftssprecher sagte.
Im ersten Halbjahr sind die Auslieferungen von PSA um 13 Prozent gesunken, während Volkswagen im gleichen Zeitraum um zehn Prozent zulegen konnte. Am 12. Juli hatte Varin gesagt, dass die Werke von PSA zu 76 Prozent ausgelastet seien und der Konzern im vergangenen Jahr ein Minus von 200 Millionen Euro pro Monat verloren habe. Im Jahr 2014 soll deshalb das Werk in Aulnay geschlossen werden und die Produktion in der Fabrik in Rennes gedrosselt werden. (Foto: PSA)