Stuttgart. In den vergangenen eineinhalb Jahren soll ein 58-jähriger Prüfingenieur der Gesellschaft für technische Sicherheitsprüfungen (GTS) mit Sitz in Laufach Prüfplaketten für die Hauptuntersuchung verteilt haben, ohne die Fahrzeuge wirklich zu untersuchen. Der Kfz-Gutachter sei der Polizei nach langwierigen Ermittlungen ins Netz gegangen, berichten die "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstagausgabe). Die Polizei geht derzeit von 8500 Fahrzeugprüfungen aus, die in 20 Werkstätten im Großraum Stuttgart stattgefunden haben. Die meisten Kunden dürften von den Machenschaften des Beschuldigten nichts gewusst haben. Der Prüfingenieur wurde festgenommen. Nun laufen Ermittlungen wegen Bestechung sowie Anstiftung zur Falschbeurkundung. Ob die Ermittlungen auch auf Kunden ausgeweitet werden, die möglicherweise für falsche Prüfberichte bezahlt haben, ist laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Claudia Krauth, noch offen. Derzeit wird gegen den Prüfingenieur und Werkstattbetreiber ermittelt. Die GTS gehört zu den kleineren Sachverständigenorganisationen in Deutschland. Die Firma wurde 1994 gegründet und ist an vierzig Standorten tätig. Weder die "Stuttgarter Nachrichten" noch die Automobilwoche konnte die GTS für eine Stellungnahme erreichen.
Massenhafter Betrug mit HU-Plaketten
Ein Gutacher der Gesellschaft für technische Sicherheitsprüfungen (GTS) soll einem Medienbericht zufolge in 8500 Fällen Prüfplaketten zur Hauptuntersuchung vergeben haben, ohne die Fahrzeuge wirklich in Augenschein zu nehmen.
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