Friedrichshafen. In einem Pilotprojekt mit einem deutschen Automobilzulieferer in den USA testet der Softwarespezialist Forcam eine neue IT-Technologie. "Unternehmen müssen durch die Energiewende vor allem steigende Energie- und Rohstoffpreise kompensieren. Mit unserer neuen Green-Manufacturing-Lösung zielen wir darauf, ,in die Zukunft´ zu schauen und im Voraus sowohl den Energieverbrauch als auch Maschinenzustände vorhersagbar zu machen. Das ist kein Hexenwerk, sondern eine Hightech-Lösung für Green Manufacturing, die wir zusammen mit US-Wissenschaftlern entwickelt haben und in Kürze zur Serienreife bringen werden," sagt Forcam-Chef, Franz Gruber. Zudem wird die Energiebilanz der gesamten Produktion sichtbar. Das ist besonders für börsennotierte Unternehmen interessant, von denen der Kapitalmarkt glaubwürdige Nachhaltigkeitsberichte verlangt.
Forcam mit Sitz in Friedrichshafen wurde im Jahr 2001 von fünf ehemaligen SAP-Managern – darunter auch Franz Gruber – gegründet. Das Unternehmen fokussiert sich auf Produktionssoftware zur Steigerung der Maschinen- und Anlageneffizienz. Seit 2004 ist auch SAP-Mitgründer Dietmar Hopp an Forcam beteiligt. Er hält mittlerweile 18 Prozent. Bislang bietet Gruber die Software "Factory Framework" an, die in einer Fabrik die Leistungsdaten von Maschinen und Anlagen verschiedener Hersteller erfasst. Die unterschiedlichen Maschinensprachen werden in einheitliche Begriffe übersetzt. Das System vergleicht in Echtzeit die Ist-Daten mit den Vorgaben aus dem übergeordneten IT-System und macht Störungen transparent. Das System wurde im Jahr 2001 gemeinsam mit dem Automobilhersteller Daimler für das Motorenwerk Untertürkheim entwickelt. Heute sind in die Powertrain- Fertigung 14.000 Maschinen und Anlagen eingebunden. Weitere Kunden sind Audi sowie zahlreiche Automobilzulieferer.