Hannover. QNX Software Systems zeigt im Referenzfahrzeug Jeep Wrangler die Möglichkeiten der sogenannten QNX-Car 2 Plattform. Dabei handelt es sich um eine vorkonfigurierte Software-Einheit, die Autoherstellern und Infotainment-Systemlieferanten helfen soll, die Kosten zu senken. In dem Showcar geht es vor allem um die Personalisierung des Fahrzeugs. "Wir haben das Referenz-Fahrzeug entwickelt, um zu zeigen, wie die Autohersteller ein individuelles Look-and-Feel für mehrere Fahrzeuglinien auf einer einzigen, kostengünstigen Codebasis einrichten können", so Andy Gryc, Automotive Product Manager bei dem kanadischen Softwarespezialisten. Gezeigt werden ein digitales Instrumenten-Cluster, ein Infotainmentsystem sowie ein Mediaplayer. Alle drei Einheiten lassen sich über einen Touchscreen auf unterschiedliche Benutzeroberflächen umstellen. Der zugrunde liegende Code bleibt der Gleiche.
Die kanadische QNX Software Systems mit Sitz in Ottawa ist auf Echtzeit-Betriebsysteme spezialisiert und gilt als weltweiter Marktführer. Im Mittelpunkt steht das Betriebssystem QNX Neutrino, das fest integriert (embedded) in Navigations- und Infotainment-Plattformen zum Einsatz kommt und dort die verschiedenen Anwendungen steuert. Traditionell beliefert QNX als Tier2-Lieferant große Systemhersteller wie Harman, Delphi und andere. Großer Anwender ist vor allem General Motors. So nutzt das Telematik-System Onstar des US-Herstellers das QNX-Betriebsystem. Auch alle deutschen Hersteller setzen auf die QNX-Lösung – wenn auch nicht exklusiv. QNX Neutrino gilt ebenso wie Microsoft Auto als geschlossenes System. Dagegen gibt es immer mehr Verfechter von sogenannten offenen Betriebsystemen zum Beispiel auf Basis von Linux. QNX gehört seit Mitte 2010 zu Research in Motion (RIM), dem kanadischen Erfinder des Blackberry. Im Jahr 2004 war QNX vom US-Infotainmentspezialisten Harman übernommen worden.