Kecskemét. Daimler hat im neuen Pkw-Werk in Ungarn mit der Produktion der B-Klasse offiziell begonnen. "Mit dem Produktionsstart in Keckskemét geht der Angriff von Mercedes im Premium-Kompaktsegment in die nächste Runde", so Daimler- und Mercedes-Chef Dieter Zetsche. In diesem Zusammenhang kündigte der Manager an, in Ungarn ebenfalls das geplante viertürige Coupé namens CLA zu produzieren. Zum Festakt erschien auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sowie rund 600 ungarische und deutsche Gäste. Das neue viertürige Coupé mit Namen CLA, das wie die neue A- und B-Klasse auf der Frontantriebs-Architektur aufbaut, wird erstmals auf der Automesse in Peking im April als Studie gezeigt. Der Produktionsstart soll Anfang 2013 erfolgen. "Wenn das Auto hier vom Band rollt, dann ist Paprika nicht mehr das schärfste Exportprodukt Ungarns", so der Manager. Im Zuge der weiteren Werksentwicklung soll die Mitarbeiterzahl in dem ungarischen Werk von derzeit rund 2500 auf mehr als 3000 bis zum Jahresende aufgestockt werden.
Daimler hat die neue Fabrik auf der grünen Wiese gebaut. Die Standortentscheidung fiel im Sommer 2008. Insgesamt haben die Stuttgarter in Kecskemét 800 Millionen Euro investiert. In die Erweiterung des Stammwerks Rastatt flossen nochmals 600 Millionen Euro. Ungarn unterstützte das Projekt mit Subventionen von 111 Millionen Euro. Die Zuteilung entspricht den von der Europäischen Union aufgestellten Richtlinien.
"Die Produktionskosten von Kecskemét liegen um 30 Prozent unter denen in Rastatt", hob Produktionsvorstand Wolfgang Bernhard hervor. Die Lohnkosten sind um 70 Prozent niedriger als in Deutschland. Gezahlt werden die lokal üblichen Löhne. Während Rastatt zwischen 250.000 bis 280.000 Einheiten im Jahr fertigen kann, soll die Produktion in Ungarn in diesem Jahr auf 100.000 Fahrzeuge im Zweischicht-Betrieb hochlaufen. Die maximale technische Kapaziät liegt bei 200.000 Einheiten. Das Presswerk ist noch in Bau. Es ist das erste Mal, dass Daimler in einem Auslandswerk auch ein Presswerk errichtet.