Düsseldorf. Das Auto bleibt auf absehbare Zeit das wichtigste Statussymbol. Mehr als 70 Prozent der unter 40-jährigen Deutschen gehen davon aus, auch in zehn Jahren ein eigenes Auto zu fahren. Bei den unter 25-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 78 Prozent. Dies ist das überraschende Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey unter 3400 volljährigen Deutschen. "Knapp 80 Prozent aller Befragten sind überzeugt, dass ihnen das Auto im Vergleich zu anderen Luxusgütern auch künftig die größte Wertschätzung einbringt“, sagt Detlev Mohr, Leiter der europäischen Automobilberatung bei McKinsey. Dabei behauptet sich das Auto in allen Altersklassen auch gegen das iPhone. Die Studie bildet McKinsey zufolge die aktuelle deutsche Demographie fast exakt ab und ist deshalb repräsentativ. "Sie ist aber auch für andere entwickelte Regionen auf der Welt aussagekräftig“, unterstreicht Andreas Cornet, der bei McKinsey die Beratung der europäischen Autozulieferer leitet.
Zahlreiche Studien hatten in den vergangenen Monaten vor allem jüngeren Zielgruppen eine Abkehr vom eigenen Fahrzeug bescheinigt. Dabei diente häufig eine Statistik des Kraftfahrtbundesamts als Indikator: Zwischen dem Jahr 2000 bis 2010 ging die Zahl der Fahrzeugzulassungen in der Altergruppe 18 bis 29 Jahre um 43 Prozent zurück. "Daraus zu interpretieren, dass die Jüngeren das Interesse am Auto verloren hätten, ist falsch“, so Cornet. Dafür gibt es dem Experten zufolge drei Gründe: In diesem Zeitraum legte die Zahl der Studenten um 18 Prozent zu, die nicht über das gleiche Budget wie Erwerbstätige verfügen. Zweitens leben viel mehr jüngere Menschen über 18 zuhause und nutzen das Auto der Eltern oder haben ein eigenes Fahrzeug, das auf die Eltern zugelassen ist. Drittens hat die Finanzkrise auch in dieser Statistik Spuren hinterlassen.