Köln. Obwohl der PSA-Konzern in finanziellen Schwierigkeiten steckt und eine historische Restrukturierungsphase mit deutlichen Kapazitätskürzungen vor der Brust hat, wollen die beiden Marken Peugeot und Citroën in Deutschland in den nächsten drei Jahren die Pole-Position unter den Importeuren einnehmen. Bis 2015 peile er für beide Marken inklusive Nutzfahrzeuggeschäft einen gemeinsamen Marktanteil in Deutschland von 5,7 Prozent an, sagte der seit Januar eingesetzte Generaldirektor für beide Marken, Olivier Dardart.
"Konkretes Ziel für beide Marken sind bis 2015 zusammen rund 185.000 Neuzulassungen bei einem geschätzten Gesamtmarkt von 3,25 Millionen Zulassungen", sagte Dardart. "PSA will mit den Marken Peugeot und Citroën in den nächsten drei Jahren bei den Pkw- und Nutzfahrzeugzulassungen Importeur Nummer eins werden."Darüber hinus strebe er für beide Marken überdurchschnittliche Ergebnisse bei der Händler- und Kundenzufriedenheit an. Maßgeblich seien dabei die internationalen Kundenzufriedenheitsstudien NCBS (Neuwagen) und IACS (Aftersales) sowie bei der Händlerzufriedenheit der "Schwacke Monitor."Diese Ziele seien sehr ambitioniert, räumte er ein.Der deutsche PSA-Markenchef skizzierte damit die Grundzüge seines Programms "Aufbruch 2015." Derzeit liegen beide Marken mitsamt Nutzfahrzeugen bei 4,9 Prozent Marktanteil, im reinen Pkw-Geschäft bei 4,6 Prozent.Im vergangenen Jahr hatten Peugeot undCitroën deutschlandweit knapp 150.000 Pkw verkauft. Führender Importeur ist hierzulande seit Jahren Renault. Inklusive Dacia kamen die französischen Rivalen bis Ende August im Pkw-Geschäft auf einen Anteil von 4,9 Prozent und im gesamten Vorjahr auf gut 160.000 verkaufte Pkw.Peugeot und Citroën wollen größter Importeur werden
Die beiden PSA-Marken Peugeot und Citroën wollen trotz der aktuellen Krise des Konzerns kräftig in Deutschland wachsen und bis 2015 zum größten Importeur hierzulande werden - noch vor der bisherigen Nummer eins, Renault. Das kündigte der seit Januar amtierende neue Generaldirektor beider Marken in Deutschland an, Olivier Dardart. Er skizzierte damit die Grundzüge seines Programms "Aufbruch 2015."
Dardart: Geringe Markentreue muss verbessert werden
"Wir haben in den letzten Monaten Marktanteile verloren, aber wir glauben fest daran, diesen Rückstand wieder aufholen zu können", betonte Dardart. Dazu würden wesentlich die 14 Neueinführungen beider Marken in den nächsten zwei Jahren beitragen.
Als wichtigen Hebel, um verlorenes Terrain wieder zu besetzen, nannte Dardart die Kundenloyalität. "Da können und werden wir noch viel tun." Peugeot und Citroën liegen bei diesem wichtigen Erfolgsfaktor seit Jahren auf hinteren Rängen. Dardart zufolge liegt sie für beide Marken zusammengenommen in Deutschland im Schnitt bei 40 Prozent. "Wir brauchen aber 60 Prozent, um deutlich voran zu kommen. Beide Marken haben derzeit nicht die richtige Position, die sie haben könnten.""PSA wird in Deutschland die nächsten drei Jahre in die Offensive gehen und alle Chancen nutzen, sein Marktpotenzial auszuschöpfen", unterstrich Dardart abschließend.Einsparungen von mehreren Millionen Euro pro Jahr geplant
Dardart äußerte sich einen Tag vor der ersten gemeinsamen Mitarbeiter-Tagung beider Importeure in Köln seit dem Umzug der Peugeot-Deutschland. Am Freitag wollte auch der seit Jahresbeginn amtierende neue Markenvorstand Frédéric Saint-Geours nach Köln kommen, um die Belegschaften in Deutschland auf die vor ihnen liegenden Herausforderungen einzustimmen.
Seit dem 3. September hat neben Citroën auch Peugeot seinen deutschen Unternehmenssitz in Köln. "Damit hat eine neue Epoche für uns begonnen", sagte Dardart. Sowohl Peugeot wie auch Citroën in Deutschland würden auch 2012 wieder positive Ergebnisse nach Paris liefern, unterstrich er. "Aber nicht genug." Deshalb habe PSA die Zusammenführung diverser Backoffice-Funktionen an den neuen gemeinsamen Standort Köln eingeleitet. "Pro Jahr wollen wir dadurch einen mittleren einstelligen Millionenbetrag einsparen." Es gehe aber nicht nur ums Sparen, sondern vor allem um höhere Effizienz.Dardart erinnerte daran, dass die neue Struktur der PSA-Marken in anderen europäischen Ländern längst Standard sei. In ganz Europa befinden sich beide Import-Gesellschaften an einem gemeinsamen Standort, geführt von jeweils einem Generaldirektor mit Gesamtverantwortung für beide Marken.In Deutschland fassen Peugeot undCitroën mit dem Umbau und dem Umzug sieben bisher getrennte Bereiche zusammen unter jeweils einer Führung: die Direktion Businesskunden, Nutzfahrzeuge und Gebrauchtwagen (Leitung: Dirk-Marco Adams), die Direktion Netzentwicklung, Schulung und Qualität (Christof Blank), die Direktion Neuwagenplanung und -logistik (Helene Krupp) sowie die Direktionen Personal (Andreas Marti), Controlling (Thierry Pittet) und Unternehmensentwicklung (PSA Excellence System, Johannes Albrecht).Einen wichtigen positiven Effekt der Neuorganisation erhoffen sich die PSA-Manager durch eine bessere Abstimmung von Marketingmaßnahmen. Der zum 1. Oktober antretende neue Peugeot-Deutschlandchef Marcel de Rycker sagte dazu: "Wir werden auf keinen Fall mit Rabatten gegeneinander antreten." Wettbewerber von Peugeot und Citroen auf dem deutschen Markt seien vielmehr Marken wie Hyundai, Kia, Skoda und Ford.
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