Filderstadt. Die All for One Steeb AG plant die schrittweise Übernahme des Konkurrenten OSC. Dazu hat das in Filderstadt ansässige SAP-Systemhaus eine Absichtserklärung mit den Aktionären der myOSC.com AG in Lübeck unterzeichnet. Diese sieht eine vollständige Übernahme der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen in den nächsten Jahren vor. Mit dem Zukauf will All for One Steeb die lokale Präsenz in Norddeutschland ausbauen. Gleichzeitig würde der stark auf die mittelständische Zulieferindustrie und den Maschinenbau fokussierte IT-Dienstleister die Position als größte SAP-Beratung für den Mittelstand in Deutschland, Österreich und der Schweiz stärken.
"OSC hat sich im Norden einen exzellenten Ruf erarbeitet und zeichnet sich durch eine hohe Kundennähe und ihre Vertriebsstärke aus", so Andreas Naunin, der in der Geschäftsleitung von All for One Steeb unter anderem für die strategische Geschäftsentwicklung verantwortlich ist. Die OSC-Gruppe hat im vergangenen Jahr mit 80 Mitarbeitern einen Umsatz von rund acht Millionen Euro ausgewiesen. Das Unternehmen wurde 1993 von Dietmar Kramp, Tim Nissen und Peter Duve gegründet, die auch als Vorstände agieren. Sie sollen auch nach dem Verkauf in ihren Positionen bleiben. Die Absichtserklärung sieht zunächst den Einstieg von All for One Steeb mit 60 Prozent vor. Weitere 40 Prozent sollen in den nächsten Jahren erworben werden. "Der geplante Zusammenschluss mit der Nummer Eins im Markt bietet für Kunden und Mitarbeiter auch langfristig exzellente Perspektiven", so Nissen.All for One Steeb auf Akquisitionkurs
Der stark auf die mittelständische Zulieferindustrie und den Maschinenbau fokussierte IT-Dienstleister All for One Steeb will den Konkurrenten und SAP-Berater OSC schrittweise übernehmen.
Konsolidierung im Gang
All for One Steeb liegt im Ranking der Automobilwoche mit einem Umsatz von 31 Millionen Euro an Nummer 13 der 25 größten IT-Dienstleister für die Autoindustrie in Deutschland. Das Unternehmen ist aus dem SAP-Systemhaus All for One Midmarket und der Steeb Anwendungssysteme hervorgegangen. Steeb wurde vom Walldorfer Softwarekonzern SAP verkauft, um den Vertrieb im Mittelstandsgeschäft zu stärken. Im Geschäftsjahr 2011/12 (per 30. September) wird ein Gesamtumsatz von 160 Millionen Euro angepeilt.
Bei den stark mittelständisch geprägten SAP-Systemhäusern ist schon seit längerem eine Konsolidierungswelle zu beobachten. Angesichts der komplexen Zukunftsaufgaben mit Cloud Services, mobile Computing und der Analyse hoher unstrukturierte Datenvolumina rechnen Experten mit weiteren Zusammenschlüssen.
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