Turin. Microsoft hat eine Lösung zur Reduzierung des Streusalzeinsatzes bei kommunalen Winterdiensten entwickelt. Das System geht auf ein EU-Projekt namens "Golden Ice" zurück und zeigt, wie man den Winterdienst mit Hilfe von intelligenten Systemen effizienter betreibt und Einsparungen von bis zu 30 Prozent im Streusalzverbrauch erzielen kann. Dazu koopiert der US-Softwarehersteller mit Giletta SpA, einem Hersteller von Winterdienstfahrzeugen. In den Streusalzwagen wird das europäische Satellitenortungssystem Galileo mit einem genauen Satz von europäischen Straßenkarten sowie der Microsoft-Cloud-Plattform Windows Azure kombiniert. Dazwischen geschaltet ist die Windows Embedded Software. Dadurch ist Microsoft in der Lage, stetig die Salzausgabe mit den aktuellen Anforderungen der Straße selbstständig zu vergleichen. Das System nutzt Windows Embedded CE im Cockpit des Fahrzeugs mit einem Touchscreen-Monitor. Das benutzerdefinierte Interface für den Fahrer basiert auf Silverlight für Windows Embedded.
"Wenn Sie beispielweise auf einer Brücke sind, ist die Wahrscheinlichkeit von Eisglätte viel höher als auf anderen Straßenteilen", sagt Fabrizio Dominici, der technische Leiter der Advanced Technology Labs in Turin, die sich mit dem "Golden Ice“ Projekt beschäftigt haben. "Wenn also das Ortungssystem dem System sagt, du befindest dich auf einer Brücke, wird mehr Salz pro Quadratmeter verteilt. Ändert sich die Straßenbreite wird der Streubereich entweder verkleinert oder vergrößert." Hintergrund: In einem normalen Streusalzwagen in Italien macht der Fahrer den Salzhebel entweder auf oder zu – und konzentriert sich auf die Strasse. Ein Beifahrer ist aus Kostengründen nicht vorgesehen.