Das Jahr war für uns sehr positiv. Wir konnten das Volumen über alle sechs Marken Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Abarth, Jeep und Fiat Professional hinweg steigern. Der Pkw-Absatz stieg um 3,6 Prozent auf knapp 100.000 Einheiten. Dabei wuchs die Marke Fiat um 2,5 Prozent auf 80.125 Neuzulassungen. Die Verkäufe des Fiat 500 blieben auf hohem Niveau und wir konnten 7.000 Punto mehr verkaufen als im Vorjahr. Beides ist wichtig für die Glaubwürdigkeit der Marke und für das Image. Alfa Romeo, Lancia und Jeep zeigten hohe Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich. Der Umsatz hat dabei leicht auf 1,9 Milliarden Euro zugelegt. Insgesamt war es also ein sehr erfolgreiches Jahr.
"Das Jahr 2012 ist für uns entscheidend"
Auf jeden Fall. Wir haben 2011 eine Händlerrendite von mehr als 1,5 Prozent erreicht. Damit liegen wir über der Zielmarge von einem Prozent. Die Händlerrendite wurde durch die Volumensteigerung und durch den Umsatzzuwachs positiv beeinflusst. Zum Anstieg der Erlöse trugen die neuen Fahrzeuge der höheren Segmente ebenso bei wie ein besserer Mix durch unsere Mehrwert-Strategie.
Ja, wir werden unsere Preis-Wert-Strategie fortsetzen. Wir wollen unseren Kunden Transparenz bieten: Besonders gefragte Modellvarianten enthalten bestimmte Ausstattungen und Innovationen zum attraktiven Preis. Es geht also nicht darum, etwas günstiger anzubieten, sondern gut zu positionieren. Mit dieser Politik können wir das Rabattniveau verringern. Das ist neben dem höheren Volumen eines unserer Ziele.
Wir wollen ein attraktives Einführungsangebot machen, das sich an unsere mehr als 150.000 bestehenden Panda-Kunden richtet. Es handelt sich also einerseits um eine Loyalitätsprämie, ist andererseits aber auch für Neu-Kunden die Einladung umzusteigen. Das ist transparenter als andere Rabattkanäle, die bei der Einführung von Neufahrzeugen inzwischen allgemein üblich sind.
Wir werden auch im April wieder einen Kundenvorteil ausloben. Wie dieser ausfällt, hängt aber unter anderem von der Marktlage ab. Grundsätzlich wird der Wettbewerb härter werden, weil viele Konkurrenten mit neuen Produkten in neue Segmente gehen. Das wird spürbar werden.
Zunächst einmal rechnen wir damit, dass der deutsche Markt in diesem Jahr bei rund 3,1 Millionen Pkw-Neuzulassungen stabil bleiben wird. Wir wollen in diesem Umfeld unseren Absatz prozentual zweistellig steigern. Grundsätzlich sollen alle sechs Marken zulegen. Die Voraussetzungen dazu sind da.
Wir verfügen über ein relativ neues Produktportfolio, z.B. das Vielzweckfahrzeug Fiat Freemont, den Lancia Voyager und den Lancia Thema. Mit diesen neuen Angeboten aus der Allianz mit Chrysler können wir ganz neue Segmente und Kundengruppen adressieren. Im Laufe des Jahres kommt mit dem Lancia Flavia ein Cabrio dazu – aber vor allem sind wir im März mit dem neuen Panda gestartet und im Herbst folgt der neue Minivan 500L. Unsere Fahrzeuge passen in das wirtschaftliche Umfeld: Sie stellen ökologisch und ökonomisch gute Alternativen dar. Und vor allem entsprechen sie der Fiat-Philosophie: Wir wollen innovative Technologien bieten, die man sich leisten kann. Das Jahr 2012 ist für uns ein entscheidendes Jahr, weil wir für alle Marken neue Produkte einführen und stark investieren.
Wir kommen von einer sehr niedrigen Basis, das ist richtig. Aber die Richtung stimmt: Jeden Monat steigern wir den Absatz exorbitant. Die Marke hat ein hohes Potenzial. Wir müssen aber zunächst weiter am Bekanntheitsgrad und an der Professionalisierung des Händlernetzes arbeiten. Bereits im vergangenen Jahr haben wir massiv in Werbung investiert. In diesem Jahr werden wir erneut 20 Millionen Euro für Werbung ausgeben. Das ist für Lancia enorm.
Wir haben vor acht Monaten das neue Händlernetz installiert, das zu 65 Prozent aus ehemaligen Chrysler-Händler besteht und zu 35 Prozent aus bestehenden Fiat-Partnern. Quantitativ haben wir eine gute Netzabdeckung, aber wir wollen in diesem Jahr noch mit einigen weiteren Partnern Verträge abschließen. Der Fokus liegt in der Schulung der Verkaufsmannschaft, der Qualitätssteigerung und der Professionalisierung. Die bisherigen Chrysler-Händler zum Beispiel betreten mit dem Lancia Ypsilon für sie neues Terrain mit neuen Kunden.
Die Niederlassungen repräsentieren zwischen zwölf und fünfzehn Prozent unseres Verkaufsvolumens. Außerdem arbeiten sie in strategisch wichtigen Ballungsräumen. Und sie sind ausgesprochen wichtig für das Image. Unser Ziel ist es deshalb, die Niederlassungen aktiver, schneller, effizienter und professioneller zu machen. Wir werden aber ihre Anzahl nicht ausweiten.
Niederlassungen sind wie alle anderen Aktivitäten dazu da, um Geld zu verdienen. Daran müssen wir arbeiten.
Für Lancia und Jeep haben wir bereits einen Vertrag, der an die neue GVO angepasst wurde. Bei den anderen Marken verhandeln wir mit den Vertretern der Händlerverbände zuerst und bieten unseren Partnern dann eine Änderungskündigung an. Damit wollen wir den Händlern Sicherheit für ihre Zukunft geben. In den nächsten Wochen werden wir hier ganz sicher ein Ergebnis erzielen. (Foto: Fiat)