Kecskemét. Daimler muss in den nächsten Jahren hohe Kosteneinsparungen erzielen, um das in Aussicht gestellte Profitabilitätsziel halten zu können. "Wir wollen die erwarteten Materialkostensteigerungen von sechs Milliarden Euro bis 2017 komplett ausgleichen", kündigte Mercedes-Produktionsvorstand Wolfgang Bernhard auf einem Investorentag anlässlich der Eröffnung des neuen Kompaktwagenwerks in Ungarn an. Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2013 eine Umsatzrendite von zehn Prozent zu erreichen und dieses Profitabilitätsniveau über die Konjunkturzyklen hinweg zu halten. Im vergangenen Jahr lag die Marge bei neun Prozent.
Rund 50 Prozent der Gesamtkosten eines Fahrzeugs entfallen auf die Materialkosten. Mercedes erwartet zusätzliche Materialkosten durch die Verteuerung des Rohmaterials, durch CO2-Maßnahmen wie Start-Stopp-Systeme etc. sowie durch die höherwertige Ausstattung der Fahrzeuge, die als notwendig erachtet wird, um künftig am Markt besser bestehen zu können. Bislang haben die Stuttgarter durch den Modulbaukasten Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro bis 2014 eingeplant. "Nun setzen wir auf eine Modul-Strategie 2.0", so Bernhard. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist dabei die Reduzierung der Architekturen: Bis 2015 wollen die Stuttgarter nur noch über eine Frontantriebs-und eine Heckantriebs-Architektur verfügen. Darauf sollen 30 verschiedene Modellvarianten aufbauen. Zum Vergleich: Im Jahr 1995 waren es 12 Architekturen und nur 15 Varianten. Heute setzt Mercedes vier Architekturen ein: Für heckgetriebene Limousinen, SUV/Allrad-Modelle, für Sportwagen und für die frontangetriebenen Kompaktmodelle.