Stuttgart. Dekra holt mit Ivo Rauh einen Manager des Konkurrenten TÜV Nord in den Vorstand. Der 52-Jährige wird zum 1. April bei der Stuttgarter Prüf-und Sachverständigenorganisation in den Vorstand einrücken und das Industriegeschäft übernehmen. Der bisherige Leiter der Sparte, Mark Thomä, erhält die Verantwortung für eine Geschäftseinheit, die Dekra-Chef Stefan Kölbl direkt unterstellt ist und die sich unter anderem um Zukäufe kümmern soll. "Mit Ivo Rauh haben wir einen international erfahrenen Manager für die Leitung der Business Unit Industrial gewonnen. Er wird mit seinem breit angelegten Wissen wesentlich dazu beitragen, die ambitionierten, langfristigen Wachstumsziele in der Industriesparte zu erreichen", sagt Dekra-Aufsichtsratschef Thomas Pleines. Rauh war seit August 2009 im Business Group Committee des TÜV Nord und führte erst seit Mitte 2011 als Vorsitzender der Geschäftsführung die TÜV Nord International sowie die Geschäftseinheit Aerospace.
Dekra hat im vergangenen Jahr erstmals einen Umsatz von zwei Milliarden Euro geschrieben, wächst aber schon seit einiger Zeit weniger stark als geplant. Vor allem durch den Ausbau des Industrieprüfgeschäfts soll der Umsatz bis 2015 auf drei Milliarden Euro steigen. Allerdings hinken die Stuttgarter den eigenen Wachstums-und Renditeerwartungen hinterher. Deshalb soll der durch Zukäufe stark gewachsene Konzern in den kommenden Jahren die eigene Organisation verschlanken und stärker standardisieren - unter anderem in der IT. Konkret peilt Kölbl eine Umsatzrendite von zehn Prozent an. Im Geschäftsjahr 2010 hat Dekra Erlöse von 1,86 Milliarden Euro sowie einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 121,6 Millionen Euro ausgewiesen. Die operative Marge lag damit bei 6,5 Prozent. Im Vorkrisenjahr 2008 hatte der Konzern eine Umsatzrendite von 7,6 Prozent geschafft. (Foto: Dekra SE)