Audi bringt Modularen Infotainmentbaukasten

Las Vegas. Die VW-Tochter Audi bringt als erste Marke im Konzern den von Grund auf neu entwickelten Modularen Infotainmentbaukasten (MIB), der konzernweit eingesetzt werden soll. Mit dem A3 startet Audi in eine neue Ära bei der Infotainment-Hardware, so der Ingolstädter Premiumhersteller. Das neue Kompaktmodell soll im Juni auf den Markt kommen. Mit der radikal neuen Architektur antworte Audi auf die immer drängender werdende Herausforderung: Die Innovationen in der Consumer Elektronik und das rapide Wachstum der Rechnerleistung vollziehen sich viel schneller als die Produktzyklen der Autohersteller.

Der Modulare Infotainmentbaukasten trennt deshalb Hard- und Software. Darüber hinaus ist auch die Software modular aufgebaut. Dadurch entsteht eine Plattform, die mit überschaubarem Aufwand an die besonderen Anforderungen der jeweiligen VW-Marke - etwa bei den Bedienkonzepten und den Funktionen - angepasst werden kann. Auch die Ableitung von Highend- und Einstiegssystemen ist möglich. Analog zu dem Modularen Längs- und Querbaukasten bei den Antrieben erhofft sich Volkswagen durch den MIB hohe Synergieeffekte.

Der Zentralrechner im MIB, wie ihn Audi jetzt nutzt, setzt sich aus zwei Einheiten zusammen - der Radio Car Control Unit und dem so genannten MMX-Board (Mulit-Media eXtension). In dem Steckmodul sind neben dem Arbeits- und Flash-Speicher der neueste Tegra-Prozessor von Kooperationspartner Nvidia integriert. Der Chip ist für die Sprachsteuerungs-, Online-, Media-, Navigations- und Telefonfunktionen zuständig. Das Besondere dabei: Das MMX-Board kann ausgetauscht werden und so immer mit dem neuesten Chip arbeiten. Derzeit kommt der T-20-Prozessor mit 1,2 GHz Taktfrequenz und schneller Grafikkarte zum Einsatz. Noch in diesem Jahr soll die nächste Generation in die Fahrzeuge von Audi einziehen. Diese Politik wollen die Ingolstädter auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

Ebenfalls neu entwickelt wurde das Bedienkonzept. Neben der Sprachbedienung gibt es jetzt zum ersten Mal ein so genanntes Touchwheel - das Touchpad und der Dreh-/Rücksteller fusionieren zu einem Bauteil. Der runde Steller trägt als Kappe eine berührungssensitive Fläche, welche die Eingabe von Zeichen mit dem Finger erlaubt. Die Anzeigen sind auf einem Sieben-Zoll-Monitor zu sehen, der elektrisch aus der Instrumententafel herausfährt und nur elf Millimeter dick ist.

Während Audi heute mit dem Bluetooth-Autotelefon online bestimmte internetbasierte Services wie Nachrichten, Reise- und Wetterfinformationen sowie die Sonderzielsuche per Google anbietet, ist die Anbindung an Social Media wie Facebook und Twitter erst "mittelfristig" geplant. (Foto: Audi)