Detroit (USA). Als General Motor und PSA Peugeot Citroen Ende Februar ihre Kooperation vereinbarte, beteiligten sich die Amerikaner an PSA. Sie kauften für 320 Millionen Euro sieben Prozent der Aktien von Europas zweitgrößtem Autobauer. Doch angesichts der andauernden Schwäche des europäischen Automarktes denkt man bei GM einem Bericht unserer Schwesterzeitung "Automotive News Europe“ jetzt darüber nach, zumindest eine Teil der Aktien wieder abzustoßen.
Wie GM der US Securitynd Exchange Commission (Kommission für Sicherheit und Austausch) mitteilte, haben die Anteile bei weitem nicht mehr den Wert, für den die Amerikaner sie gekauft haben. Man plane deshalb, die Anteile so lange zu behalten, bis der Wert wieder steige. "Sie erkennen, dass es eine schlechte Entscheidung war“, sagte Dennis Virag vom Beratungsunternehmen Automotive Consulting Group. GM hat in Europa seit 1999 mehr als 13,5 Milliarden Euro verloren. Die Partnerschaft mit PSA soll zu einer Lösung dieses Problem beitragen. Die im Februar geschlossene Vereinbarung sieht den gemeinsamen Einkauf von Komponenten ebenso vor wie die gemeinsame Entwicklung von Fahrzeugen. "Wir gehen davon aus, dass die Wertminderung unseres Aktienanteils nur von kurzer Dauer sein wird“, teilte GM mit. "Die derzeitigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten belasten PSA stark. Sollten sich die Bedingungen nicht schnell ändern, müssten wir den Anteil neu bewerten und eventuell eine Wertberichtigung vornehmen. Doch bislang geben die Amerikaner sich zuversichtlich: "Wir machen in allen Arbeitsbereichen mit PSA gute Fortschritte und die die Zusammenarbeit wird langfristig beiden Partnern große Vorteile bringen“, sagte GM-Sprecher Jim Cain der "Automotive News Europe“. Vorstandschef Dan Akerson hatte allerdings schon am Freitag in einer Telefonkonferenz gesagt: "Wir haben nicht die Absicht, weiteres Geld in PSA zu investieren.“GM könnte Anteil an PSA reduzieren
Der amerikanische Autokonzern General Motors könnte seinen Anteil an seinem Kooperationspartner PSA verringern, wenn sich die Investition nicht auszahlt.
PSA und Opel sind beide in großen Schwierigkeiten
Peugeot steckt derzeit in großen Schwierigkeiten: Der Geschäftsbereich Automobil hat im ersten Halbjahr eine Verlust von 662 Millionen Euro verbucht, die Franzosen planen den Abbau von 8000 Stellen und die Schließung eines Werks, um die Kosten zu senken. Der Absatz brach um 14 Prozent ein.
Ähnliche Probleme hat GM derzeit mit seiner europäischen Tochter Opel. Die Marke schreibt seit Jahren rote Zahlen, mehrere Chefs haben in den vergangenen Jahren vergeblich versucht, das zu ändern. GM verhandelt derzeit mit dem Betriebsrat über weitere Einsparungen. Immer wieder gibt es Spekulationen über die Schließung des Werks in Bochum. GM will die Verhandlungen mit dem Betriebsrat im Herbst abschließen. Rainer Einenkel, der Betriebsratschef von Opel in Bochum, dementierte jedoch, dass es Verhandlungen über die Schließung des Werks gebe. An solchen Verhandlungen werde der Betriebsrat auch nicht teilnehmen. (Foto: Opel)
Lesen Sie auch: