Turin (Italien). Am 30. Oktober will Fiat-Chef Sergio Marchionne einen Zeitplan für die Vorstellung neuer Alfa-Modelle und für die Expansion der Marke in internationale Märkte vorlegen. Italienische Medien spekulieren weiterhin über einen Verkauf der Marke an den deutschen VW-Konzern. Fiat hat allerdings mehrfach klargestellt, dass Alfa nicht zum Verkauf steht
Vor einem Jahr versprach Marchionne, dass Alfa Endes dieses Jahres mit dem Sportwagen 4C auf dem amerikanischen Markt zurückkehren werde. Mitte 2013 sollte dann ein kompaktes Crossover-Modell folgen, für Ende 2013 war die Einführung der Giulia vorgesehen. Derzeit ist nach Informationen unserer Schwesterzeitung "Automotive News Europe“ aber keines dieser Modelle im Zeitplan. Der 4C wird voraussichtlich auf der Motorshow in Detroit vorgestellt, ein Termin für die Markteinführung in den USA steht aber noch nicht fest. Ende 2014 könnte ein großes Crossover-Modell debütieren, die Planung für die Giulia ist nach wie vor unklar.Marchionnes ursprünglichem Plan zufolge hätte Alfa 2016 bereits 500.000 Autos verkaufen sollen, von denen 85.000 auf dem US-Markt abgesetzt werden sollten. Im September 2011 wurde das Ziel mit Blick auf die Krise in Europa und die Verzögerungen in der Modellentwicklung auf 400.000 Fahrzeuge verringert. Im vergangenen Jahr verkaufte Alfa weltweit 132.000 Fahrzeuge, 18 Prozent mehr als 2010. In der ersten Jahreshälfte 2012 sank der Absatz allerdings um 31 Prozent auf 54.000 Autos.US-Rückkehr von Alfa verzögert sich weiter
Das Comeback von Alfa Romeo in den USA verzögert sich weiter. Ein neuer Zeitplan soll Ende Oktober präsentiert werden.
Folgende Projekte sind derzeit geplant:
Nach Informationen von "Automotive News Europe“ hat Alfa den Plan aufgegeben, den Kleinwagen MiTo, den es in Europa nur als Dreitürer gibt, in den USA als Fünftürer auf den Markt zu bringen. Der neue MiTo basiert auf dem Fiat Panda, dessen Facelift aufgrund der Krise in Europa verschoben wurde.
Der 4C, eine kleinere Ausgabe des Supersportwagens 8C, soll im kommenden Jahr mit Carbon-Karosserie auf den Markt kommen. Sein 1,8-Liter großer Turbomotor mit Direkteinspritzung soll 250 PS leisten. Geplant sind nur wenige Tausend Stück pro Jahr. Wahrscheinlich bekommt das Coupe ein von Fiat entwickeltes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Über eine offene Variante des 4C wird derzeit nachgedacht.Das Kompaktmodell Giulietta wird nicht auf den US-Markt kommen, weil es zu teuer wäre, das Fahrzeug auf US-Standard zu bringen. Eine geplante Kombi-Variante ist den Absatzeinbrüchen in Europa in den vergangenen Jahren zum Opfer gefallen. Die beiden Giulia-Varianten Stufenheck und Kombi sollen beide ab 2014 in den USA gebaut und nach Europa exportiert werden. Dort sollen sie den auf Europa beschränkten 159 ersetzen. Basierend auf der CUSW-Plattform von Fiat, auf der bereits der Dodge Dart aufbaut, können sie Front- oder Allradantrieb haben. Auch der kommende Chrysler 200 soll diese Plattform nutzen. Die beiden Giulia-Varianten sollen das Neungang-Automatikgetriebe nutzen, das Chrysler unter Lizenz von ZF Friedrichshafen baut. Als Antrieb dienen Chrysler V6-Motoren mit 3,2 und 3,6 Litern Hubraum, die mit Fiats MultiAir-Technik ausgestattet werden.Neuer Spider kommt aus Japan
Der neue Alfa Spider soll in Kooperation mit Mazda entwickelt und gebaut werden und 2015 auf den Markt kommen. Gebaut wird er im Mazda-Werk in Hiroshima gemeinsam mit seinem technischen Zwilling, dem MX-5. Der 1,8-Liter-Turbomotor mit Direkteinspritzung, der auch im 4C eingesetzt wird, soll im Spider 200 PS leisten.
Das geplante kompakte Crossover, das eigentlich in diesem Jahr kommen sollte, hat Alfa ebenfalls verschoben. An dem SUV auf Basis des Jeep Liberty, der 2013 ein Facelift erhält, soll jedoch festgehalten werden. Die Alfa-Variante soll 2014 auf den Markt kommen. Gebaut wird sie zusammen mit dem Liberty im Chrysler-Werk in Toledo in Ohio. Frühere Pläne für eine große Limousine von Alfa sind aufgegeben worden. Das Modell hätte 2014 auf den Markt kommen sollen.
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