Stuttgart. Nach einem starken Gewinnrückgang im vergangenen Geschäftsjahr will sich Bosch 2012 wieder aus dem Tal herausarbeiten. Zwar rechnet der Stuttgarter Automobilzulieferer und Technologiekonzern mit einem verlangsamten weltweiten Wirtschaftswachstum, dennoch soll der Konzernumsatz um drei bis fünf Prozent zulegen. Auch das Ergebnis vor Steuern soll sich mit innovativen Produkten, Kostenfortschritten sowie einer geringeren Belastung durch Sondereffekte wieder verbessern. "Allerdings wird es angesichts der anhaltend hohen Rohstoffpreise und weiterer Vorleistungen in neue Geschäftsfelder schwierig sein, unseren Zielkorridor von sieben bis acht Prozent bereits 2012 wieder zu erreichen", sagte Bosch-Chef Franz Fehrenbach auf der Bilanz-Pressekonferenz in Stuttgart. "Insgesamt wird 2012 kein einfaches Jahr."
Im ersten Quartal ist Bosch um rund fünf Prozent gewachsen. Die Sparte Industrietechnik legte am stärksten zu, gefolgt von der Kfz-Technik-Sparte. Fehrenbach wird zum 1. Juli den 76-jährigen Hermann Scholl als Vorsitzender des Aufsichtsrats ablösen. Sein Nachfolger als Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung ist Volkmar Denner, der heute das Forschungs- und Entwicklungsressort leitet.
Im vergangenen Geschäftsjahr haben die Schwaben den Umsatz mit neun Prozent auf 51,5 Milliarden Euro stärker gesteigert als ursprünglich erwartet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging auf 2,7 Milliarden Euro zurück. "Die stark gestiegenen Rohstoffpreise belasten das Ergebnis um rund 400 Millionen Euro, die Wechselkurse um rund 150 Millionen Euro", so Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer. Dazu kam eine Sonderabschreibung über 560 Millionen Euro im Solargeschäft, die den Vorsteuergewinn um 857 Millionen Euro auf 2,6 Milliarden Euro drückte. Der Manager hob außerdem hohe Vorleistungen für die Elektromobilität und erneuerbare Energien von mehr als einer halben Milliarde Euro hervor. Die Vorsteuerrendite lag damit bei 5,1 Prozent - deutlich unter dem angestrebten Zielkorridor von sieben bis acht Prozent und unter dem Vorjahreswert von 7,4 Prozent. Nach Steuern schwächte sich der Gewinn um fast 670 Millionen Euro auf 1,8 Milliarden Euro ab.