Stuttgart. Daimler hat im vergangenen Jahr von der hohen Nachfrage auf den weltweiten Fahrzeugmärkten profitiert und den Nettogewinn um 29 Prozent auf etwas über sechs Milliarden Euro gesteigert. "Unser Konzern hat 2011 Bestwerte beim Absatz, Umsatz, EBIT und Konzernergebnis erzielt", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche auf der Jahrespressekonferenz in Stuttgart. Diese Leistung zeige, dass, der Konzern mit seinem breiten Portfolio von Pkw, Trucks, Vans, Bussen und Finanzdienstleistungen strategisch sehr gut aufgestellt sei.
Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich der Stuttgarter Autohersteller allerdings auffallend vorsichtig. Zwar soll der Konzernabsatz deutlich steigen und der Umsatz ebenfalls zulegen. "Wir sind gut in das neue Jahr gestartet und sind derzeit vorsichtig optimistisch für den weiteren Verlauf", sagte Finanzvorstand Bodo Uebber. Der Gewinn dürfte aber nur stagnieren. "Wir streben ein Konzern-EBIT in der Größenordnung des Vorjahres an. Auch Mercedes-Benz Cars will ein EBIT auf Vorjahresniveau erreichen", so der Manager weiter. Daimler begründete dies mit Investitionen "in erheblichem Umfang". "Das wird sich sich mittelfristig positiv auswirken, aber in diesem Jahr eine gewisse Belastung mit sich bringen", räumte Zetsche ein. Der Aktienmarkt reagierte positiv: Die Daimler-Papiere legten um mehr als fünf Prozent auf 46,87 Euro zu.
Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Konzernumsatz um neun Prozent auf 106,5 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang um 20 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro und der Nettogewinn legte um 29 Prozent auf etwas über sechs Milliarden Euro zu. Damit erfüllte Daimler die selbst gesteckten Ziele und übertraf bei wesentlichen Kennzahlen die Erwartungen der Analysten. Für das Jubiläumsjahr 2011 - Daimler feierte die Erfindung des Automobils vor 125 Jahren - wollen die Stuttgarter den den Aktionären eine Dividende 2,20 Euro zahlen - das sind rund 40 Prozent des Nettogewinns und in Summe fast 2,4 Milliarden Euro. Die Mitarbeiter erhalten eine Ergebnisbeteiligung von 4100 Euro nach einer Zahlung von 3100 Euro für das Jahr 2010.
Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars erzielte neue Bestwerte: Der Absatz stieg um acht Prozent auf 1,381 Millionen Fahrzeuge. Der Umsatz verbesserte sich um sieben Prozent auf 57,4 Milliarden Euro und das EBIT um zwölf Prozent auf 5,19 Milliarden Euro. "Nie waren wir besser als 2011", unterstrich Zetsche. Die Umsatzrendite betrug 9,0 Prozent nach 8,7 Prozent im vergangenen Jahr. Damit ist Mercedes trotz der Rekorde ein Stück von der Zielmarge von zehn Prozent entfernt. Im Vergleich zu den Konkurrenten BWM und Audi, die nach neun Monaten eine operative Marge von 12,8 Prozent bzw. 12,2 Prozent auswiesen, hinkt Mercedes bei der Profitabilität deutlich hinterher. Aufgrund der hohen Investitionen wird die Umsatzmarge der Sparte im laufenden Jahr wieder zurückgehen, wie Zetsche einräumte: "Wir investieren gleichzeitig in die Co2-Reduzierung und den Ausbau des Produktportfolios." Erst 2013 dürfte die Sparte nach eigener Einschätzung die Zielrendite erreichen. Bis 2020 will Mercedes wieder die Nummer eins im weltweiten Premiumsegment sein – bei Absatz, Umsatz und Profitabilität.