Frankfurt. Fiat-Deutschland-Chef Werner H. Frey verlässt mit sofortiger Wirkung das Unternehmen. Ab Donnerstag, 1. November, wird Manfred Kantner, 41, neuer Vorstandschef der Fiat Group Automobiles Germany AG mit den Marken Alfa Romeo, Fiat, Lancia und Fiat Professional. "Diese Entscheidung hat nichts mit der Absatzentwicklung zu tun", sagte ein Unternehmenssprecher zur Automobilwoche. Der 41-jährige Kantner verantwortet derzeit die Volumenmarke Fiat. Er gilt als äußerst durchsetzungsstarker Manager, der seine Ziele mit großem Willen verfolgt. Kantner ist seit 1999 im Fiat-Konzern und gehört seit April 2004 der Geschäftsführung an.
Hintergrund für das Ausscheiden von Frey dürfte die neue Struktur der europaweiten Fiat-Aktivitäten sein. Während in allen anderen Ländern ein Markenverantwortlicher zusätzlich die Führung der Vertriebsgesellschaft übernahm, bildete Deutschland die einzige Ausnahme. Dem Vernehmen nach stand nächsten Sommer die Vertragsverlängerung von Frey an. Offensichtlich sah der 58-jährige keine Chance, einen neuen Vertrag zu bekommen. Frey hatte die deutsche Vertriebsgesellschaft des italienischen Automobilunternehmens seit Juni 2005 geleitet.
Die deutsche Vertriebsgesellschaft schneidet dem Fiat-Sprecher zufolge in diesem Jahr angesichts des erwarteten Marktrückgangs "ordentlich" ab. Erwartet werde ein Absatz auf Vorjahreshöhe. Inklusive Transporter hatte Fiat 2006 in Deutschland 111.180 Fahrzeuge verkauft und damit ein Plus von 27 Prozent erzielt.