Reynolds verkauft Handelssoftware Incadea

München. Der amerikanische Software-Konzern Reynolds and Reynolds verkauft seine Incadea-Aktivitäten an ein neues Unternehmen, geführt vom ehemaligen Incadea-Gründer und Vorstandschef Peter Wenger. Das neu gegründete Unternehmen, genannt Incadea GmbH, wird laut einer Unternehmensmitteilung weiterhin die Incadea Dealership Management System (DMS) Plattform, sowie seine Partner-Netzwerke und seinen Kundenstamm entwickeln und unterstützen.

Ende vergangenen Jahres hatte auch die in Koblenz ansässige Software-Schmiede EDS Mid-market Solutions, die bereits seit einigen Jahren Vertriebspartner von Reynolds ist, um Incadea geworben. Die Incadea-Engine ist der Kern eines Computerprogramms, das von 20.000 Nutzern in Autohäusern europaweit eingesetzt wird. Für die speziellen Anforderungen der einzelnen Automarken wird dieses Kernprogramm jeweils angepasst und unter unterschiedlichen Produktnamen verkauft.

Den Vertrieb für Reynolds besorgen in Deutschland bislang EDS Mid-market und T-Systems. T-Systems beliefert BMW-Häuser in Deutschland und Österreich mit der Händlersoftware. Das Programm "Carlo" von EDS wird vor allem von General Motors- und Peugeot-Händlern genutzt und ist die in Europa am häufigsten installierte Variante von Incadea. In Deutschland hat EDS etwa 360, europaweit 500 Kunden. Diese besitzen rund 900 Betriebe.

Reynolds erwarb Incadea im Oktober 2003, um auf internationalen Märkten Fuss zu fassen. Im Oktober vergangenen Jahres wurde Reynolds dann für 2,2 Milliarden Euro von Universal Computer Systems (UCS) übernommen. Der neue Eigentümer verordnete Reynolds einen Strategiewechsel und fokussiert sich auf den amerikanischen Markt.

Nach dem Verkauf von Incadea will sich Reynolds nun auf den Verkauf seiner anderen Computerprogramme für Autohändler konzentrieren, die in Europa vertrieben werden. Reynolds betonte in einer Mitteilung, der Incadea-Verkauf beeinflusse das Geschäft von Reynolds Europe nicht.

"Wir sind erfreut darüber, Incadea an Peter Wenger und sein Team verkaufen zu können. Obwohl es ein langwieriger Prozess war, glauben wir, dass dies das beste Ergebnis für Incadea und seine Kunden und für Reynolds ist", sagte Dan Agan, Vizepräsident von Reynolds and Reynolds.