Auburn Hills. Der umstrittene ehemalige Konzernchef der weltgrößten Baumarktkette Home Depot, Bob Nardelli, ist überraschend zum Unternehmenschef und Verwaltungsratsvorsitzenden des angeschlagenen US-Autoherstellers Chrysler ernannt worden. Nardelli habe bei Home Depot in vier aufeinander folgenden Jahren den Gewinn pro Aktie um 20 Prozent gesteigert und die Dividende von 16 US-Cents auf 90 US-Cents erhöht, teilte die US-Investmentgesellschaft Cerberus mit. Der bisherige CEO, Tom LaSorda, berichte als Vice-Chairman an Nardelli. Chief Operating Officer Eric Ridenour verlässt den weiteren Angaben zufolge das Unternehmen, sein Posten werde nicht mehr besetzt. Entgegen zahlreichen anders lautenden Medienberichten übernimmt Cerberus-Berater Wolfgang Bernhard nun doch keine Aufsichts- bzw Managementfunktion. Er scheidet aus “persönlichen Gründen” aus.
Chrysler müsse in Schwellenländermärkten wachsen, sagte Nardelli. Der Konzern habe dazu bereits mit dem chinesischen Autokonzern Chery eine Vereinbarung zur Entwicklung und Fertigung von Kleinwagen getroffen.
Nardelli lehnte es ab, zu seiner Bezahlung als neuer Chrysler-Chef Stellung zu nehmen. "Falls es Chrysler gut gehen wird, wird es uns auch gut gehen", betonte er. Nardelli lehnte auch Stellungnahmen zu konkreten Fragen über mögliche weitere Stellenkürzungen bei Chrysler ab. Chrysler will im Rahmen eines im Februar vorgelegten Sanierungsplans 13 000 Stellen streichen und ein Werk schließen. Die Gesellschaft beschäftigt momentan 80 000 Mitarbeiter.