Stuttgart/Weissach. In spätestens zweieinhalb Jahren will Porsche sowohl im Geländewagen Cayenne als auch im viertürigen Coupe Panamera einen Hybridantrieb anbieten. “Wir sind davon überzeugt, dass die Sensibilität der Käufer hinsichtlich der Umweltverträglichkeit ihrer Fahrzeuge künftig erheblich zunehmen und sich ihr Kaufverhalten entsprechend verändert wird”, begründete Hybridprojektleiter Michael Leiters am Montag im Porsche-Entwicklungszentrum Weissach. Gerade ein Premiumhersteller wie Porsche müsse wettbewerbsfähige Antriebslösungen mit niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten anbieten, da sonst die soziale Akzeptanz auch einer starken Marke wie Porsche zu bröckeln beginne, was über kurz oder lang mit dem Verlust von Marktanteilen verbunden wäre.
Mit dem neuen Hybridantrieb reagiert der Sportwagenhersteller allerdings nicht nur auf die weltweite Klimadiskussion, sondern attackiert auch den Technologieführer Toyota. Während bisher alle Anbieter auf den so genannten leistungsverzweigten Hybrid-Antrieb setzen, geht Porsche gemeinsam mit den Kooperationspartnern Volkswagen und Audi sowie dem Zulieferer Bosch einen anderen Weg: Beim Parallel-Hybrid wird der zweite Elektromotor, der beim leistungsverzweigten Hybridantrieb das Fahrzeug antreibt, eingespart. Stattdessen sorgt eine automatisierte Trennkupplung zwischen Verbrennungs- und Elektromotor für die Kraftübertragung. Das besondere daran: Die Umschaltung vom rein elektrischen Fahren auf den Verbrennungsmotor erfolgt völlig ruckfrei. Dieses Problem wird bei leistungsverzweigten Hybriden umgangen.
Als Vollhybrid erlaubt die Porsche-Lösung wie bei Toyota und anderen Anbietern auch neben dem rein elektrischen Fahren, die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen (Rekuperation) sowie die Unterstützung des Verbrennungsmotors durch den Elektromotor (Boosten). Ein wesentlicher Vorteil des Parallel-Hybrids ist laut Leiters der noch geringere Kraftstoffverbrauch: “Wir erzielen damit bei Überland- und Autobahnfahrten höhere Einsparungen als mit anderen Hybridkonzepten. Bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h könne Porsche auf den Verbrennungsmotor verzichten und “segeln” – wie im Fachjargon der Motorenentwickler das freie Rollen heißt.