Berlin. Seit dem 1. November ist der Deutschland-Vertrieb des US-Herstellers Chrysler wieder ein eigenständiges Unternehmen. "Wir werden unsere Gestaltungsmöglichkeiten dazu nutzen, noch flexibler im Markt aktiv zu sein", kündigte Geschäftsführer Radek Jelinek an. Der Manager ist verantwortlich für den Vertrieb der Marken Chrysler, Jeep und Dodge. Mit 80 Mitarbeitern betreut die in Berlin ansässige Vertriebsorganisation 190 Vertragshändler, die über 204 Verkaufs- und Servicestandorte verfügen. In den ersten neun Monaten steigerte Chrysler den Absatz in Deutschland in einem rückläufigen Gesamtmarkt um sechs Prozent auf 13.975 Einheiten.
Bei der Sanierung des hochdefizitären Automobilherstellers, der vor wenigen Monaten vom US-Finanzinvestor Cerberus mehrheitlich übernommen wurde, spielt die internationale Expansion eine Schlüsselrolle. Während derzeit Europa noch zum größten Markt außerhalb der Nafta zählt, will Chrysler insbesondere in Schwellenländern wie China und Rußland am dortigen Wachstum teilhaben. Ziel ist es, die internationalen Verkäufe bis 2012 auf rund 400.000 Fahrzeuge fast zu verdoppeln.
Trotz der Trennung von der einstigen DaimlerChrysler AG werden die deutsche Vertriebsorganisation von Chrysler und Mercedes-Benz weiter eng zusammenarbeiten. Dies gilt insbesondere bei Backoffice-Funktionen wie Finanzen, Personalmangement, IT, der Ersatzteillogistik sowie de Kommunikation und dem Marketing. Außerdem nutzt Chrysler nach wie vor die Daimler-Bank für Leasing- und Finanzierungsangebote.