Tokio. Der angeschlagene US-Hersteller Chrysler kann bei der Sanierung nicht wie einst geplant auf günstige und verbrauchsarme Kleinfahrzeuge aus China setzen. "Die lokalen Hersteller werden noch einige Jahre brauchen, bis sie ihre Produkte in etablierten Märkten wie die USA oder Europa exportieren können", sagte Phil Murtaugh, der seit dem 1. Oktober für das China-Geschäft verantwortlich ist. Um wirklich konkurrenzfähig zu sein, sei das Qualitäts- und Design-Niveau noch nicht ausreichend. Beide Seiten hätten die Realität überschätzt. "Nun lernen wir, wie sie tatsächlich aussieht."
In einem ersten Schritt soll dem Manager zufolge deshalb China als Absatzmarkt erschlossen werden. "Das wird einer unserer größten Wachstumsmärkte werden", so Murtaugh. Als Produktionsbasis solle China zunächst für den lokalen Bedarf und dann möglicherweise für den Export in umliegende Schwellenländer genutzt werden. Der Ausbau des internationalen Geschäfts ist ein wichtiger Stützpfeiler in der Sanierungsstrategie von Chrysler. Allerdings verkauft das Unternehmen bei insgesamt knapp 2,7 Millionen Fahrzeugen nur rund acht Prozent des Gesamtabsatzes außerhalb von Nordamerika.