Dürr rechnet 2007 und 2008 mit steigenden Gewinnen

Stuttgart. Die Dürr AG ist weiter auf einem guten Weg nach langen Jahren der Enthaltsamkeit den Aktionären für 2007 endlich wieder eine Dividende zahlen zu können. Im ersten Halbjahr habe man von der regen Nachfrage aus der Automobilindustrie profitiert, teilte der Spezialist für Lackieranlagen am Donnerstag mit. Auch in den kommenden Jahren werde der weltweite Ausbau der Automobilproduktion - vor allem in den Schwellenländern - für steigenden Ausrüstungsinvestitionen sorgen.

Der Auftragseingang legte um 7,9 Prozent auf 912,4 Millionen Euro zu. "Daher hat sich unsere Auftragsreichweite weiter erhöht. Wir sind bis weit ins Jahr 2008 gut ausgelastet", so Vorstandsvorsitzender Ralf Dieter. Positiv zu Buche schlugen Großaufträge von Volkswagen in Rußland und Indien sowie von Hyundai in Tschechien. Der Auftragsbestand beläuft sich zum 30. Juni auf 1,7 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 3,8 Prozent auf 650,3 Millionen Euro und der operative Gewinn legte auf 11,4 von 9,7 Millionen Euro zu. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 1,75 Prozent.

Gewinnbelastungen von insgesamt sechs Millionen Euro ergaben sich im ersten Halbjahr durch Aufträge mit geringen Margen sowie Probleme in Indien. Beides

hätte in etwa zur gleichen Höhe zu diesem Effekt beigetragen, hieß es in einer Telefonkonferenz am Nachmittag. In Indien sei es zu Lieferverzögerungen und Qualitätsmängeln besonders bei Stahl-Lieferanten gekommen. Außerdem sei die Organisation angesichts des großen Wachstums überfordert gewesen. Nun will Konzernchef Dieter die Zulieferbasis verbreitern und mehr Material aus Europa und China importieren. Zusätzlich wurden weitere deutsche Führungskräfte nach Indien entsandt.

Nach Steuern schrieb das im S-Dax gelistete Unternehmen mit 45.000 Euro wieder einen kleinen Gewinn, während im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 3,3 Millionen Euro angefallen war. Für das Geschäftsjahr rechnet Dieter unverändert mit einer deutlichen Steigerung, zumal im zweiten Halbjahr margenstärkere Aufträge abgewickelt würden. Der Schwerpunkt der Ergebnisrealisierung wird - wie es im Anlagenbau üblich ist - im vierten Quartal liegen. Dieter signalisierte, dass trotz der Belastung im ersten Halbjahr 2007 das Erreichen eines Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 50 und 55 Millionen Euro möglich ist. In dieser Bandbreite liegen die Konsenschätzungen der Analysten. Beim Auftragseingang erwartet das Unternehmen, dass mindestens wieder das "hohe Niveau" von 2006 erreicht wird. Der Umsatz soll zwischen 5 und 10 Prozent wachsen.

Für 2008 stellte der Vorstandsvorsitzende eine weitere Ergebnisverbesserung in Aussicht. Dürr hat sich eine operative Mindestrendite von 5 Prozent zum Ziel gesetzt. "Wir erwarten, dass die Ausrüstungsinvestitionen in der Automobilindustrie in den nächsten Jahren steigen werden", so Dieter. Als Grund nannte er den Kapazitätsaufbau in den Schwellenländern. Dazu gebe es den Trend zu preisgünstigeren Fahrzeugen. In den entwickelten Ländern sorgten Umweltthemen für eine Umrüstung bestehender Anlagen. "Als einer der wenigen weltweiten Anbieter rechnen wir uns gute Chancen aus, von dem Wachstum zu profitieren", so der Manager. (mkr)