Schanghai. Der französische Autokonzern PSA eröffnet am Dienstag sein drittes Werk in China. Mit der Expansion im größten Automarkt der Welt will das Unternehmen seine nach wie vor großen Probleme in Europa kompensieren, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt. In dem Werk, das die Franzosen gemeinsam mit ihrem Partner Dongfeng betreiben, werden die Modelle Citroen C-Elysee und Peugeot 301 von den Bändern laufen. Die jährliche Kapazität soll damit bis Ende 2015 um zwei Drittel auf 750.000 Fahrzeuge steigen.
Der Expansion in China stehen massive Probleme in Europa gegenüber. Auf dem Heimatkontinent kämpft PSA mit sinkender Nachfrage, Überkapazitäten und Stellenabbau. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen laut unserer Schwesterzeitung "Automotive News Europe" einen Operativen Verlust von 576 Millionen Euro gemacht. Um profitabler zu werden, hat PSA ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt, das unter anderem die Schließung des Werks in Aulnay in der Nähe von Paris und die Entlassung von 11.200 Mitarbeitern vorsieht."China ist wahrscheinlich der einzige Weg für PSA, auch den Schwierigkeiten in Europa herauszukommen", sagt Klaus Paur, der Chef des Bereichs Automobil beim Prognoseinstitut Ipsos in Schanghai. Das Unternehmen ist stärker als andere Hersteller von Europa abhängig, was sich in der jüngsten Krise als fatal erwiesen hat. Die Verkaufszahlen sind im Mai auf ein 20-Jahres-Tief gefallen.In China sieht es deutlich besser aus: Dort ist der Absatz von PSA in den ersten fünf Monaten um 32 Prozent auf 232.960 Fahrzeuge gestiegen. Im Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit 557.000 verkauften Autos. Bis 2015 könnte China Frankreich als größten Markt von PSA überholen, sagte Gregoire Olivier, der Asien-Chef des Konzerns. Mit der Produktion vor Ort vermeidet PSA Zölle, die auf importierte Fahrzeuge fällig werden.PSA eröffnet drittes Werk in China
Am Dienstag beginnt ein neues PSA-Werk in der chinesischen Provinz Hubei mit der Arbeit. Mit Erfolgen in China will der Hersteller die Probleme in Europa ausgleichen.
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