München. Im Sommer 2013 gab Ford in Deutschland den Startschuss für eine neue Vertriebs- und Marketingstrategie. Ziel war und ist es, die vielfach angestaubten digitalen Angebote im Ford-Handel zu modernisieren, für mobile Endgeräte besser erreichbar zu machen und mit dem klassischen stationären Handel weit enger zu verzahnen als bisher. Gleichzeitig will Ford sein Image bei jüngeren Kundengruppen steigern und das Kauferlebnis im Ford-Handel heben.
Die Zeit dränge, machtebei der Automobilwoche-Konferenz in München Wolfgang Kopplin deutlich, Ford-Marketing- und Vertriebsdirektor in Deutschland. Denn schließlich würden bereits heute 87 Prozent aller Informationssuchenden beim Neuwagenkauf zuerst das Internet aufsuchen, wenn es um Marken oder Modelle geht. Allerdings bedeutet dies keine Bedeutungslosigkeit des stationären Autohandels: Denn weiterhin starten laut einer Ford-Studie 84 Prozent aller Informationssuchenden ihre Neuwagensuche beim Autohändler. "Der Kaufprozess beginnt im Internet, aber der Händler ist weiterhin wichtig. Und 80 Prozent wollen eine Probefahrt," sagte Kopplin.
Allerdings sollten sich die Autohäuser heutzutage nicht mehr so lange Zeit lassen, um einen potentiellen Kunden zu überzeugen: Denn statt früher sechs bis acht Besuche im Autohaus absolvieren heute die meisten Kunden nur noch zwei Besuche beim Händler, bevor sie einen Deal abschließen: "Der Kunde kommt nur noch zwei Mal ins Autohaus: einmal für die Probefahrt und einmal für die Vertragsunterzeichnung," sagte Kopplin.