Köln. In den Monaten Oktober und November wird es im Kölner Werk von Ford insgesamt elf Kurzarbeitstage geben. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". In der Spätschicht wird in diesen Tagen nur an einer der beiden Produktionslinien gearbeitet. Statt 1850 werden damit nur noch 1550 Fahrzeuge pro Tag gebaut. Betroffen sind rund 4000 der insgesamt 17.000 Ford-Mitarbeiter in Köln.
Grund für die Maßnahme sind laut Betriebsratschef Martin Hennig der schleppende Absatz in den wichtigen südeuropäischen Märkten Frankreich, Spanien und Italien. Rund 80 Prozent der in Köln gebauten Fiesta sind für den Export bestimmt. Zudem sorge die Ukraine-Krise europaweit für Kaufzurückhaltung. Der Kleinwagen wird meisten von Privatleuten gekauft. Die Kürzung sieht er gelassen: "Elf Tage Kurzarbeit – das ist keine tolle Nachricht, aber auch kein Grund zur Beunruhigung."
Um Produktionsschwankungen auszugleichen, plädiert er dafür, in Köln neben dem Kleinwagen Fiesta ein weiteres Modell zu produzieren. Bis vor wenigen Jahren lief dort zusätzlich das Hochdach-Modell Fusion vom Band. Hennig brachte als Alternative das Mini-SUV Ecosport ins Gespräch, das derzeit in Indien gebaut wird. Konkurrent Opel lässt seinen Mokka, der bisher ausschließlich in Südkorea gebaut wurde, jetzt auch im spanischen Werk Saragossa produzieren.
Hennig sieht die Belegschaft in der Pflicht: "in den nächsten zwei Jahren müssen wir beweisen, dass wir den Fiesta rentabel fertigen können." Denkbar seien etwa Einsparungen bei den Materialkosten. "Dann ist es einfach, ein zweites Produkt hierherzuholen." (Mit Material von DPA)