Dearborn. Der US-Autobauer Ford hat Aktionäre mit einem deutlich gesenkten Geschäftsausblick schockiert. Nur drei Monate nachdem er das Steuer übernahm, erklärte der neue Chef Mark Fields, dass sein Unternehmen dieses Jahr viel weniger als bisher erwartet verdienen dürfte. Auch 2015 wird nicht wie erwartet laufen: Wegen der Krise um Russland und die Ukraine verfehlt Ford die angepeilten schwarzen Zahlen im Europa-Geschäft. Die Aktie stürzte ab.
Vor Steuern peilt Ford laut seiner gekappten Prognose dieses Jahr sechs Milliarden Dollar Gewinn vor Steuern an. Das sind etwa 1,5 Milliarden weniger als das Unternehmen zuletzt vorhergesagt hatte und 2,5 Milliarden weniger als 2013. Zwar soll der Wert nächstes Jahr auf 8,5 bis 9,5 Milliarden steigen - Europa wird aber mit minus 250 Millionen Dollar weiterhin Verluste einfahren. Dabei sollte das Geschäft hierzulande 2015 auf jeden Fall zurück in die Gewinnzone fahren.
Langfristig aber will Ford kräftig wachsen: Bis 2020 soll der globale Absatz um 45 bis 55 Prozent steigen auf dann rund 9,4 Millionen Fahrzeuge, kündigte der Autobauer in der Nacht zum Dienstag an. „Wir wollen bei Absatz und Ertrag schneller wachsen als der Branchendurchschnitt“, kündigte der neue Konzernchef Mark Fields bei einem Investorentag an. Bis 2020 sollten alle Geschäftseinheiten schwarze Zahlen liefern, betonte er. Bislang steuern vor allem Nordamerika und die Ford-Kreditbank Gewinne bei, in Europa und teilweise auch in Südamerika und im Mittleren Osten dagegen schreibt der Konzern Verluste.
Als Grund für den Einbruch nannte Ford vor allem der Markteinbruch in Russland, das wegen des Ukraine-Konflikts vom Westen sanktioniert wird. Dort brachen die Verkaufszahlen des US-Herstellers in den ersten acht Monaten um 43 Prozent ein - keinen anderen der großen Autobauer traf es so hart.