Bad Homburg. Großübernahme im deutschen Handel: Die Senger-Gruppe übernimmt zum 1. Oktober die Mehrheit an der auf Mercedes-Benz spezialisierten Vogler-Gruppe. Senger wächst damit um acht auf 38 Standorte und wird zur sechstgrößten deutschen Handelsgruppe im Automobilwoche-Ranking. Bisher war das Unternehmen im vom IFA-Institut erstellten Ranking mit einem Umsatz von 605,9 Millionen Euro auf Rang acht geführt. Künftig erwartet man einen Umsatz von rund 765 Millionen Euro. Das würde für den sechsten Platz reichen.
Hinter der Übernahme steht, dass die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG), die bisher rund zwei Drittel an der Vogler-Gruppe hielt, sich nach 39 Jahren von ihrer inzwischen ältesten Beteiligung trennt. Das Unternehmen begründete das mit einer Änderung des eigenen Geschäftsmodells. Inzwischen lägen Unternehmen wie die Vogler-Gruppe nicht mehr im Fokus und man beteiligen sich normalerweise nur für vier bis sieben Jahre. Senger übernimmt laut DABG die Anteile der Gesellschaft und Anteile von Nachkommen der Gründerfamilie.
Das Unternehmen kündigte zudem an, alle Mitarbeiter zu übernehmen und an allen acht Standorten festhalten zu wollen. Auch die Marke Dr. Vogler soll weitergeführt werden. "Dr. Vogler ist eine über Generationen gewachsene Größe und fest mit der Marke Mercedes-Benz verbunden. Diese Beziehung wie auch die persönlichen Kontakte zu den Kunden sind und bleiben Voraussetzung für den weiteren und nachhaltigen Erfolg", sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Senger-Gruppe Andreas Senger.
Jens Peter Hensel, Geschäftsführer der Dr. Vogler GmbH & Co. KG, sagte: "Ich bin mir sicher, dass wir mit Herrn Senger einen Unternehmer dazugewonnen haben, der unsere Firmenphilosophie und unsere Unternehmenswerte wie Vertrauen, Verantwortung, Langfristigkeit und Kundenorientierung in gleichem Maße teilt und lebt."
Sengers letzter großer Einkauf war 2012 die Übernahme der Kittner-Betriebe mit damals neun Standorten.