Citroen will der China-Krise trotzen

Paris. Mit einer Modelloffensive will Citroen seinen Absatz in China steigern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Markenchefin Linda Jackson. Neue Modelle für den Massenmarkt sollen die Nachfrage ankurbeln. "Ich arbeite an keiner Nischenstrategie."

Bei der künftigen Strategie der Marke hänge viel von China ab, sagte Jackson. Dort soll der Absatz in diesem Jahr leicht auf 330.000 Fahrzeuge steigern – eine Herausforderung, denn allein im Juli ist der Gesamtmarkt um 6,6 Prozent geschrumpft. "ich bin nicht sicher, was angesichts der vergangenen Tage in China passieren wird", gab Jackson zu. Vor wenigen Tagen waren die Börsen nicht nur in China eingebrochen.

Von der überraschenden Schwäche des weltgrößten Automarkts sind auch die deutschen Hersteller betroffen, vor allem Volkswagen. Der Konzern verkauft fast ein Drittel seiner Fahrzeuge in China.

Die Marke Peugeot, die wie Citroen zum PSA-Konzern gehört, ist nach jahrelangen Verlusten im ersten Halbjahr 2015 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Geschafft haben die Franzosen das mit Preissteigerungen und Einsparungen, unter anderem wurde gegen den heftigen Widerstand der Belegschaft das Werk in Aulnay nahe Paris geschlossen.

Zudem verschaffte eine Kapitalerhöhung der angeschlagenen Marke neues Geld. Dabei wurden der französische Staat und der chinesische Hersteller Dongfeng zu Großaktionären, die Familie Peugeot verlor ihre dominierende Stellung. Die Krise des europäischen Automarkts in den vergangenen Jahren hatte die stark vom Europageschäft abhängigen französischen Marken stark getroffen.

Im ersten Halbjahr 2015 stieg der Absatz von Peugeot um 3,9 Prozent, der von Citroen sank im gleichen Zeitraum um 2,7 Prozent.