München. Die Gebrauchtwagenpreise bei AutoScout24 kennen derzeit nur eine Richtung. Im Juni sank der durchschnittliche aufgerufene Preis im Angebot der Münchner den vierten Monat in Folge und ist mit 16.634 Euro jetzt nur noch 44 Euro höher als vor Jahresfrist. Seit Mai bedeutet das einen weiteren Rückgang um 0,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Februar hatte der Abstand noch 758 Euro betragen. Seither ist allerdings auch der Durchschnittspreis um 994 Euro gesunken.
Bei AutoScout24 glaubt man nicht an ein weiteres Absinken."Damit ist der Wendepunkt erreicht, billiger werden Gebrauchtwagen 2015 in der Gesamtbetrachtung voraussichtlich nicht mehr", sagt Stephan Spaete, Senior Vice President Sales & Operations. Der Blick der Händler richte sich nun auf die zweite Jahreshälfte mit dann wieder steigenden Preisen. "Die Frage für Verkäufer lautet: Wie stark, beziehungsweise wie schnell, werden die Preise bis zum Jahresende ansteigen? Hier dürften vor allem die weitere wirtschaftliche Entwicklung sowie die Konsumlaune in Deutschland eine Rolle spielen. Insbesondere, da immer mehr Privatkunden statt Neuwagen zu kaufen, auf vorkonfigurierte, günstigere Fahrzeuge aus dem Tageszulassungspool der Hersteller und Händler zugreifen."
Auch für die aktuelle Entwicklung war nicht ein direktes Sinken der Preise verantwortlich sondern eine Veränderung im Angebot. In fast allen Alterssegmenten legten die Preise leicht zu oder verharrten. Einzig die zehn bis 15 Jahre alten Autos verzeichneten einen leichten Rückgang um 0,5 Prozent. Dass der durchschnittlich aufgerufene Preis dennoch insgesamt sank, liegt an einer Verschiebung im Angebot. Denn das Angebot im Segment der mehr als zehn Jahre alten Autos stieg mit einem Plus von 7,6 Prozent am schnellsten. Weil diese Autos deutlich billiger sind, als neuere Fahrzeuge, führt ein höherer Anteil am Gesamtangebot zu einem sinkenden Durchschnittspreis.