Gesamtmarktrückgang wirkt sich auf fast alle Segmente aus

Oberhausen. Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen gingen im Mai aufgrund der äußerst geringen Zahl an Arbeitstagen um 6,7 Prozent zurück. Bis auf eine Ausnahme mussten auch alle KBA-Segmente Rückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat hinnehmen. Die Verluste fielen aber sehr unterschiedlich aus.

Das Mini-Segment verlor gegenüber dem Vorjahresmonat leicht unterdurchschnittlich 5,6 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 7,3 Prozent. Segmentführer VW UP verlor fast 30 Prozent und lag im Mai vor dem Fiat 500 (minus 6,7 Prozent). Der Opel Adam liegt zwar nach fünf Monaten noch auf Platz drei, musste im Mai diese Position aber an den Smart Fortwo abgeben. Mit über 60 Prozent erreichte der Smart den höchsten Privatkundenanteil der Top zehn Modelle im Mini-Segment. Der Segmentdurchschnitt lag mit 38 Prozent knapp oberhalb des privaten Anteils aller Neuzulassungen.

Die Kleinwagen kamen im Mai mit den geringsten Verlusten davon. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr betrug weniger als ein Prozent. Nach fünf Monaten haben sich die Kleinwagen in etwa in der Größenordnung des Gesamtmarkts verbessert. Ausschlaggebend für das relativ gute Abschneiden im Mai war das Plus von fast 42 Prozent für den Segmentführer VW Polo. Auf Platz zwei und drei lagen Ford Fiesta (minus 5,7 Prozent) und Skoda Fabia (plus 3,2 Prozent). Der Opel Corsa, nach fünf Monaten auf Platz zwei, fiel aufgrund eines Rückgangs von 29 Prozent im Mai auf den vierten Platz zurück.

Die Verluste der Kompaktwagen lagen im Mai auf dem Niveau des Gesamtmarktes. Nach fünf Monaten haben sie sich aber mit plus sieben Prozent fast doppelt so positiv entwickelt wie der Durchschnitt aller Neuzulassungen. Mit einem Marktanteil von 26,1 Prozent bildeten diese Fahrzeuge auch im Mai das mit Abstand stärkste Segment. Platz eins gehört uneingeschränkt dem VW Golf mit einem Segmentanteil von 31,8 Prozent und einem Plus von fast sechs Prozent. Auf Platz zwei lag mit großem Abstand der Opel Astra (minus 11,4 Prozent), gefolgt vom Audi A3 mit minus 26 Prozent.

Das Mittelklassensegment entwickelte sich im Mai mit minus 7,7 Prozent etwas negativer als der Gesamtmarkt. Zwar gewann der Segmentführer VW Passat über zwei Prozent und die Mercedes E-Klasse auf Platz zwei verzeichnete sogar plus 23 Prozent; die Verluste der übrigen Modelle konnten aber nicht kompensiert werden. Insbesondere die nächstplatzierten Audi A4 (minus 16 Prozent) und BMW 3er mit minus 38 Prozent sorgten für den Rückgang dieses Segments.

In der Oberklasse haben die deutschen Premium-Marken mit über 90 Prozent Segmentanteil die absolute Dominanz. Im Mai mussten alle drei relevanten Modelle zum Teil deutliche Verluste hinnehmen. Segmentführer Audi A6 entwickelte sich mit minus vier Prozent vergleichsweise gut, der BMW 5er (minus 39 Prozent) und die Mercedes E-Klasse (minus 35 Prozent) sorgten aber dafür, dass das Gesamtsegment über 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr verlor.

Das einzige Segment das im Mai Volumen gewinnen konnten, waren die Sportwagen. Die beiden Segmentführer Porsche 911 und Audi TT erreichten in etwa das gleiche Volumen. Das Porsche-Modell legte um 21,5 Prozent zu, während der Audi TT sein Volumen mehr als verdoppelte. Mit einem Segmentanteil von zusammen fast 40 Prozent waren diese beiden Modelle für das Plus des Sportwagensegments verantwortlich.

Die Vans verzeichneten im Mai ein Minus von über achtzehn Prozent. Die beiden Segmentführer VW Touran bei den größeren und die Mercedes B-Klasse bei den kleineren Vans büßten deutlich an Volumen ein. Nach fünf Monaten haben die Vans mit mehr als minus elf Prozent die stärksten Verluste aller KBA-Segmente zu verzeichnen.

Die SUVs verloren im Mai mit minus 2,3 Prozent stark unterdurchschnittlich. Trotz minus 16,7 Prozent sprang der Opel Mokka wieder auf Platz eins und verwies den Skoda Yeti, den Ford Kuga und den Nissan Qashqai auf die folgenden Plätze. Die Abstände zwischen diesen vier Modellen sind allerdings so gering, dass ein Wechsel an der Spitze monatlich möglich erscheint. Nach fünf Monaten ist dieses Segment mit mehr als plus elf Prozent drei Mal so stark gewachsen wie der Gesamtmarkt.

Nicht alle diese Modelle verfügen über einen Allradantrieb. Der Anteil der Allradmodelle nach fünf Monaten liegt beim Ford Kuga mit 55 Prozent am höchsten, gefolgt vom Skoda Yeti mit 33 Prozent und dem Opel Mokka mit 18 Prozent. Schlusslicht ist der Nissan Qashqai mit einem Allradanteil von fünf Prozent. Der Anteil an privaten Neuzulassungen betrug im Mai über 52 Prozent. Das ist der höchste Wert bei allen vom KBA betrachteten Segmenten.

Die größeren Geländewagen mussten sich im Mai ebenfalls mit unterdurchschnittlichen Verlusten (minus vier Prozent) zufrieden geben. Alle drei Segmentführer, VW Tiguan, Audi Q3 und Q5 verzeichneten deutliche Verluste, die durch die Gewinne anderer, volumenschwächer Modelle nicht kompensiert werden konnten. Nach fünf Monaten ist dieses Segment mit plus 4,3 Prozent aber stärker gewachsen als der Gesamtmarkt.

Hier liegen die Allradanteile teilweise höher als bei den SUVs: Spitzenreiter der drei Segmentführer ist der Audi Q5 mit einem Allradanteil von 95 Prozent, gefolgt vom Q3 mit 60 Prozent. Beim VW Tiguan dagegen werden weniger als die Hälfte aller Modelle mit Allradantrieb zugelassen.