München. Die Automobilhersteller haben in den vergangenen Jahren den Ausbau ihrer Connectivity-Angebote zu einem Top-Thema gemacht, sowohl im Premium- als auch im Volumen-Segment. Diese neue Priorität spiegelt sich unter anderem in dem zunehmend größeren Stellenwert von Connectivity-Lösungen bei der Bewerbung von Neufahrzeugen wider, wie dies aktuell beispielsweise bei Kampagnen von BMW mit „ConnectedDrive“, Mercedes-Benz mit „connect me“ oder auch Ford mit „SYNC“ zu beobachten ist. Dass diese Bemühungen zum Teil kaum Früchte tragen und die Hersteller gut damit beraten sind, bei der Konzeption von Connectivity-Lösungen mehr auf tatsächliche Kundenbedürfnisse einzugehen, zeigt die repräsentative Kundenstudie „Car Connectivity Compass 2015“ der Münchener Strategieberatungen Berylls Strategy Advisors und mm Customer Strategy, die erstmals neben Deutschland auch in China mit insgesamt 2000 Neuwageninteressenten durchgeführt wurde.
Mit dem Ausbau ihrer Connectivity-Lösungen haben die Automobilhersteller auch ihre Vermarktungsbemühungen in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert - Bemühungen, die zumindest bei deutschen Kunden nachweislich kaum anzukommen scheinen. Während in China 76 Prozent aller befragten Neuwagenkäufer mindestens ein Connectivity-Angebot kennen, ist dieser Wert mit 57 Prozent bei deutschen Käufern deutlich niedriger und gegenüber der früheren Untersuchung im Rahmen des ersten Car Connectivity Compass aus dem Jahr 2013 sogar leicht zurückgegangen. Betrachtet man die Bekanntheit von Connectivity-Angeboten in Deutschland auf Herstellerebene, wird deutlich, dass unter den Top10-Marken nur Mini eine höhere Bekanntheit gegenüber der Befragung aus dem Jahr 2013 aufweist, heißt es in der Studie. „Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Automobilhersteller bei weitem nicht das Marktpotenzial Connectivity-Angeboten ausschöpfen und die Vermarktung nicht konsequent genug angehen“, kommentiert Jan Burgard, geschäftsführender Partner bei Berylls Strategy Advisors, die Ergebnisse der Befragung.