VW und Zulieferer gründen „Duale Akademie“ in Bratislava

München. Nirgendwo werden pro Kopf der Bevölkerung mehr Automobile gebaut als in der Slowakei. Automobilhersteller wie Volkswagen, Kia und PSA und Zulieferer benötigen dafür neben Ingenieuren aber auch viele gut qualifizierte Mitarbeiter mit handwerklicher Ausbildung wie Techniker, Mechatroniker und Mechaniker. Allerdings machen inzwischen rund 90 Prozent der Jugendlichen Abitur und wollen studieren.

Um den jungen Leuten eine attraktive Alternative zum Studium zu bieten, eröffneten Volkswagen, Siemens, Matador und die slowakische Hauptstadtregion nun die Duale Akademie in Bratislava, wo Volkswagen Slovakia ein Werk betreibt. Für die Realisierung der neuen Ausbildungsstätte spannten die Initiatoren die Berater von Ingenics ein, die sie bereits aus Managementprojekten in den Bereichen Standort- und Fabrikplanung, Produktionsoptimierung und Logistik kannten.

Starten sollte die Duale Akademie ursprünglich mit 60 Schülern in einer Klasse. Doch infolge der großen Nachfrage wurde umgeplant: Seit September werden 100 Schüler in vier Klassen – Mechatroniker, Automatisierungstechniker, Industrie- und Werkzeugmechaniker – unterrichtet. Hinzukommen soll nun noch eine fünfte Klasse für Kfz-Mechatroniker.

Die vierjährige Ausbildung schließen die Schülerinnen und Schüler mit Facharbeiterzeugnis, Abiturzeugnis und international gültigem zweisprachigen deutschen Zertifikat ab. Den erfolgreichen Absolventen wird ein Arbeitsplatz garantiert. Die praktische Ausbildung, auf die 70 Prozent der Zeit entfällt, erfolgt teilweise in den Werkstätten des VW-Werks in Bratislava, auch Praktika in ausländischen Betrieben des Volkswagen-Konzerns sind möglich. Um die Akademie weiterzuentwickeln wollen die Betreiber neun Millionen Euro investieren.