Genf. Nach sorgenvollen Äußerungen unter anderem von Daimler-Chef Dieter Zetsche und VDA-Präsident Matthias Wissmann haben auch die Autobauer Nissan und PSA in Genf vor einem möglichen Austritt der Briten aus der Europäischen Union gewarnt.
Ein Brexit werde weitere Investitionen in Großbritannien erschweren, sagten Nissans Europachef Paul Willcox und PSA-Konzernvorstand Carlos Tavares zum Auftakt der Pressetage beim Genfer Automobilsalon.
"Großbritannien sollte in der EU bleiben", sagte Willcox im Gespräch mit der Automobilwoche. "In der Autobranche ist Stabiliät ein wichtiger Aspekt bei Investitionsentscheidungen. Unsicherheiten dagegen sind schlecht für das Geschäft."
Nissan produziert in seinem Werk in Sunderland im Nordosten der britischen Insel jährlich rund 500.000 Fahrzeuge und betreibt dort auch seine einzige Batterieherstellung in Europa. Damit ist Nissan der größte Autobauer des Landes weit vor Toyota, Opel-Vauxhall und Jaguar Land Rover.
"Natürlich würden wir bei einem Brexit die Produktion in UK nicht einstellen, aber er würde künftige neue Investitionen in Frage stellen", warnte Willcox. Diese Position des Unternehmens sei auch Premierminister David Cameron bekannt, Nissan stehe dazu in Kontakt mit der Regierung.
PSA-Chef Carlos Tavares erklärte: "Ich hoffe, dass Großbritannien im eigenen Interesse Mitglied der Europäischen Union bleibt." Sollte es zum Brexit kommen, werde dies die Währungsrisiken für alle Investoren erheblich vergrößern. "Unsere Strategie darauf kann nur lauten, uns noch stärker in verschiedenen Regionen zu diversifizieren, damit ein einzelnes Ereignis wie der Austritt eines Landes aus der EU keine zu starken Auswirkungen auf uns hat."
