Fuchs wächst und kauft weiter

Mannheim.Die Akquisitionen des vergangenen Jahres haben dem Schmierstoffkonzern Fuchs Petrolub das erste Halbjahr gerettet. Der Umsatz des Mannheimer Unternehmens kletterte um 12,8 Prozent auf 1,136 Milliarden Euro, der Gewinn nach Steuern um 6,6 Prozent auf 127 Millionen. Ohne die beiden Akquisitionen aus 2015 hätte das Unternehmen allerdings ein leichtes Umsatzminus hinnehmen müssen, da einem organischem Wachstum von drei Prozent negative Währungseffekte von vier Prozent gegenüberstanden.

Auch auf das Ergebnis wirkten sich die beiden Zukäufe aus, da ihre Ertragskraft laut Fuchs Petrolub allerdings "noch unter Konzerndurchschnitt" liegt, erklärt dies mit, dass das Ergebniswachstum hinter dem Umsatz zurückblieb.

Stärkster Wachstumsmarkt war Europa, wo auch die beiden Akquisitionen Penstosin und Statoil Lubricants zum Tragen kamen. Die Umsätze auf dem Heimatkontinent des Unternehmens stiegen um 26,2 Prozent auf 721 Millionen Euro. Das operative Ergebnis dort stieg um gut 14 Prozent auf 95 Millionen.

Im Markt Asien-Pazifik, Afrika sank der Umsatz zwar um 1,2 Prozent auf 298 Millionen Euro, das operative Ergebnis legte dennoch um drei Prozent auf 61 Millionen zu. In Nord- und Südamerika sanken die Erlöse um 2,4 Prozent auf 172 Millionen Euro, das operative Ergebnis gab um vier Prozent auf 32 Millionen nach.

Der Vorstandsvorsitzende, Stefan Fuchs, bewertete das erste Halbjahr positiv. Man habe die Umsatz- und Ergebnisziele erreicht, sagte er. "Unser ehrgeiziges Investitionsprogramm macht Fortschritte und eine kleinere Akquisition in den USA im Juni stärkt das Spezialitätengeschäft." Zudem habe man "einen ansehnlichen freien Cashflow erwirtschaftet".

Die Investitionen verdoppelten sich auf gut 32 Millionen Euro, der freie Cashflow vor Akquisitionen lag mit 72,4 Millionen Euro knapp vier Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Für das Gesamtjahr bestätigen die Mannheimer ihre Prognose eines Umsatzwachstums zwischen sieben und elf Prozent. Die Zukäufe des vergangenen Jahres waren im zweiten Halbjahr teilweise bereits in die Zahlen eingeflossen. Das operative Ergebnis (Ebit) soll um drei bis sieben Prozent steigen.

Ein kleines Schärflein zum Wachstum dürfte zudem die neueste Akquisition von Fuchs beitragen. Spätestens im vierten Quartal soll die Übernahme von Ultrachem aus Delaware abgeschlossen werden. Der Hersteller von Spezialschmierstoffen für Kompressoren und industrielle Instandhaltung beschäftigt 25 Mitarbeiter und machte im Geschäftsjahr 2015/16 25 Millionen Euro Umsatz – fast ausschließlich in Nordamerika.

"Industrieölspezialitäten bilden ein Kernproduktsegment und sind bereits seit einiger Zeit für uns von Interesse", sagte Steve Puffpaff, Chef von Fuchs Lubricants Co in den USA. "Wir werden Ultrachem als Ausgangspunkt nutzen, um das Geschäft in den Vereinigten Staaten auszubauen." Die Akquisition werden das bestehende Geschäft "deutlich vergrößern und uns dabei unterstützen, es mit Hilfe des Know-hows und der Marktpräsenz von Fuchs weiter auszubauen."