Hannover. Continental hat einen großen Rückruf gestartet. Bei fünf Millionen Airbags gibt es möglicherweise technische Probleme. Ein Steuerungsgerät könne unter bestimmten Bedingungen korrodieren, teilte die US-Sicherheitsbehörde NHTSA mit.
Die Steuergeräte sind Continental zufolge an die Konzerne Daimler, Fiat Chrysler, Honda, Mazda, Volvo Trucks geliefert worden. Betroffen sind Steuergeräte, die zwischen Januar 2006 und Dezember 2010 produziert wurden.
Die defekten Steuergeräte können dazu führen, dass die Airbags im Falle eines Unfalls nicht auslösen oder dass sie ohne Unfall auslösen. Die Conti-Sprecherin Mary Arraf sagte der Nachrichtenagentur Reuters, in den USA seien zwischen 1,5 und zwei Millionen Fahrzeuge betroffen.
Honda ruft 341.000 Accord zurück, die zwischen 2008 und 2010 gebaut wurden. Dem Hersteller zufolge wurden aufgrund der Defekte bereits mindestens zwei Menschen verletzt. Mehr als 1000 haben Reklamationen eingereicht, weil Airbags trotz eines Unfalls nicht ausgelöst haben, berichtet Reuters. Der Rückruf könne sich noch bis in den Herbst hinziehen, weil momentan nicht genügend Ersatzteile zur Verfügung stehen.
Fiat Chrysler ruft in den USA 112.000 Fahrzeuge der Baureihen Dodge Journey, Dodge Grand Caravan und Chrysler Town and Country zurück. Ebenfalls in die Werkstatt muss der VW Routan, den Chrysler zwischen 2008 und 2013 für den deutschen Hersteller gebaut hat. Fiat Chrysler liegen Berichte über 25 Airbags vor, die sich ohne Unfall geöffnet haben.
Mazda untersucht derzeit noch, welche Modelle betroffen sind.
Mercedes-Benz hat in den USA bereits im Oktober 126.000 zwischen 2008 und 2009 gebaute Fahrzeuge der Modellreihe C-Klasse sowie bestimmte im Jahr 2010 gefertigte GLK zurückgerufen.
Schon 2008 gab es das erste Mal Probleme mit dem Steuergerät. 2008 baut Conti einen anderen Halbleiter ein, nachdem ein Mercedes-Fahrer sich beschwert hatte, dass die Kontrollleuchte brannte und ein Problem im Steuergerät entdeckt wurde. Endgültig gelöst wurde das Problem aber erst 2011. "Wir haben allen möglicherweise betroffenen Herstellern alle Informationen zur Verfügung gestellt. Jetzt ermitteln die Hersteller, ob in ihren Fahrzeugen ein sicherheitsrelevanter Defekt vorliegt", sagte Arraf.
