Lass die Mitarbeiter spielen

Kaum etwas motiviert Menschen so sehr, wie zu spielen. Sei es, dass sie mit hochrotem Kopf bis zur völligen Erschöpfung einem Ball hinterher jagen, sei es dass sie stundenlang auf ihren Handys virtuelle Farmen pflegen, Puzzles lösen oder Monster erschlagen, um ebenso virtuelle Diamanten, Goldtaler oder Punkte zu erbeuten. Und gibt es dann einen Pokal oder eine gute Platzierung in einer Tabelle, sind sie glücklich.

In der Arbeit ist diese Motivation nicht immer im gleichen Maße vorhanden. Doch Loyalty Factory, der Hersteller der Leadmanagement-Software Easi'r, will diese beiden Welten nun zusammenbringen und hat seinem Programm ein Gamification-Feature eingebaut, das die Verkäufer zu mehr Leistung antreiben soll.

Das Prinzip dahinter ist relativ einfach: Für jede erfolgreiche Aktion bei der Leadbearbeitung gibt es Punkte, sei es das Akzeptieren eines Onlineleads, sei es der Versand einer Marketing-Mail, sei es der Eintrag eines Probefahrt-Termins. Auch die Geschwindigkeit spielt dabei eine Rolle: Wer schneller ist, bekommt mehr Punkte.

Was dabei wie viele Punkte bringt, bleibt dem Chef überlassen, so dass er seine Mitarbeiter über diesen Hebel steuern kann. Die können sich durch ihre Arbeit durch 15 Level spielen. Zwischendurch gibt es Auszeichnungen wie virtuelle Pokale.

Dazu kommt, dass die Mitarbeiter in einer Art Tabelle jederzeit auch der Punktestand und die Auszeichnungen der Kollegen einsehen können. Sogar gegenseitiges positives Feedback ist möglich.

"Die User-Akzeptanz ist entscheidend dafür, dass sich die Investition in eine Leadmanagement-Lösung auszahlt", betont Easi'r-Chef Mikael Moeslund. "Gerade vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Arbeit mit der Software Spaß macht und die User spielerisch mit ihr vertraut werden."

Zudem schlägt Moeslund dann wieder den Griff zu eher klassischen Instrumenten vor: "Der Anreiz-Charakter kann durch die Verkaufsleitung im Autohaus sogar noch weiter verstärkt werden, indem reale Preise für das Erreichen bestimmter Punktzahlen ausgelobt werden – zum Beispiel ein Gutschein für einen Restaurantbesuch oder ein paar freie Stunden."

Bleibt die Frage, ob ein Restaurant-Gutschein bei Verkäufern, die hohe Bonuszahlungen gewohnt sind, verfängt. Auch die Wellergruppe beispielsweise nutzt in ihren Toyota-Häusern Easi'r. Mit Erfolg wie der geschäftsführende Gesellschafter Burkhard Weller betont.

Der reine Gamification Ansatz ist ihm allerdings zu soft. Die Auswertung der Leistung der Mitarbeiter erfolgt in seinen Häusern daher mit einem Bonus/Malus System. Wer dabei vorne liegt, kann sich über ordentliche Boni freuen. Wer hinten liegt bekommt Druck. "Ohne Fleiß, kein Preis", betont er.

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