Seit Juli 2015 ist der frühere BMW-Manager Herbert Diess Chef der Marke VW Pkw. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gibt er zu, dass es in den vergangenen Monaten Schwierigkeiten gab. "Der Start in dieses Jahr war holprig", gab er auf Nachfrage zu. Die Auseinandersetzung mit Betriebsratschef Bernd Osterloh sei "Teil seiner Arbeit". Dabei geht es seiner Meinung nach allerdings nicht um Streit, "sondern um eine gute Zukunft für unser Unternehmen".
Holprig - das ist in der Tat freundlich formuliert. Der Schlagabtausch mit VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh dürfte in der Tat in die VW-Annalen eingehen. Ein Betriebsratssprecher ließ sich zu so markigen Aussagen hinreißen wie "Herr Diess reißt mit dem Hintern ein, was Herr Blessing (Anm. d. Red. VW-Personalvorstand) an Brücken aufzubauen versucht."
Dennoch hat Diess während der vergangenen Monate nie klein beigegeben. Ehemalige Kollegen sprechen von ihm als "harten Knochen". Da überrascht die Antwort auf eine Frage der SZ-Journalisten auch nicht wirklich. Die meinen, es sei doch klasse, dass er einen Golf fahre, das käme beim Betriebsrat bestimmt gut an, nach dem Motto "der Diess fährt Golf, er ist vielleicht doch einer von uns."
Diess sagt: "Ich bin doch schon ohne GTI ein sehr nahbarer Chef. Ich tue grundsätzlich, was ich für richtig halte, auf die Symbolik kommt es mir da nicht an. Wir sind ja keine Schauspieler. (...)"
Genau, so was hat ein Diess gar nicht nötig - möchte man gedanklich hinzufügen.