Personaler von Benteler agieren am bewerberfreundlichsten

Deutsche Unternehmen machen ihre Bewerbungskanäle zunehmend fit für Jobinteressenten, die von mobilen Geräten aus nach Stellen suchen. 85 Prozent haben ihre Karriere-Website oder ihre Online-Stellenanzeigen für mobile Geräte optimiert und damit auf das veränderte Informations- und Medienverhalten von Bewerbern reagiert. Aber erst gut jedes zweite Unternehmen geht konsequent den nächsten Schritt und bietet den gesamten Prozess mobil optimiert an. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Best Recruiters 2017/18. Damit, so die Autoren vergeben die Unternehmen „Chancen, denn mit jedem Bruch im Bewerbungsprozess verlieren sie Kandidaten“.

Insgesamt wurden in der Best-Recruiters-Studie rund 130 Kriterien aus den Bereichen Online-Recruiting-Präsenz, Online-Stellenanzeigen, Umgang mit Bewerbern und Bewerber-Feedback untersucht. Unter den Top-100-Unternehmen des Rankings finden sich fünf Automobilzulieferer und ein Automobilhersteller. Spitzenreiter der Branche ist Benteler auf Gesamtplatz elf vor Dräxlmaier (27.), Brose (30.), Freudenberg (37.), Dekra (84.) und Porsche (91.). Gesamtsieger sind Otto, Deloitte und Altana. Untersucht worden waren für die Studie die 400 umsatz- und mitarbeiterstärksten deutschen Unternehmen in 27 Branchen.

Einen Fokus legten die Studienautoren diesmal auf das „Mobile Recruiting“. Dabei attestieren sie den Unternehmen deutliche Fortschritte: 85 Prozent der untersuchten Unternehmen haben ihre Karriere-Website für die Darstellung auf mobilen Endgeräten optimiert. Bei der letzten Erhebung waren erst 65 Prozent der Karriereseiten entsprechend angepasst. Doch schon wenn Kandidaten sich auf der Website auch über offene Stellen informieren möchten, landen sie des Öfteren wieder in der „alten“ Welt: Nur bei 76 Prozent der Unternehmen können sie den Stellenmarkt bequem über das Smartphone nutzen. Einen durchgängig mobil optimierten Bewerbungsprozess – von der Karriere-Website über Stellenmarkt und Jobausschreibungen bis hin zur eigentlichen Bewerbung – bietet erst gut die Hälfte der Arbeitgeber (52 Prozent).

Die mobile Bewerbung mit einem Kurzprofil per E-Mail ermöglichen der Studie zufolge hingegen nur 17 Prozent – damit setze sich eine Tendenz aus dem traditionellen Recruiting fort: Arbeitgeber akzeptieren immer seltener die Bewerbung per E-Mail, obwohl Kandidaten diese nach wie vor präferieren. Personaler zeigen sich sogar der One-Click-Bewerbung per Social-Media-Profil gegenüber aufgeschlossener (20 Prozent). Diese Entwicklung sei vermutlich nicht zuletzt auch der gerade in Kraft getretenen Datenschutz-Grundverordnung der EU geschuldet. Denn in Online-Bewerbungsformularen können Bewerber schließlich unmittelbar durch Anklicken der Speicherung ihrer Unterlagen zustimmen.

Potenziale verschenken Unternehmen auch in anderen Bereichen, betonen die Studienautoren. So erhöhten etwa Funktionen, wie die Möglichkeit, über einen integrierten Button die Stellenanzeige in den eigenen Social-Media-Profilen zu teilen oder sie an Freunde weiterzuleiten, die Wahrscheinlichkeit von mehr Bewerbungen. Diese Chance nutzen allerdings erst 38 beziehungsweise 35 Prozent der Recruiter.

Auch mit Blick auf die geforderten Unterlagen sollten die Unternehmen „deutlich flexibler werden und sich beispielsweise Kurzbewerbungen via Lebenslauf oder Social-Media-Profil öffnen – zumindest bei schwer zu besetzenden Stellen ist das ratsam“, erläutert Agnes Koller, Studienleiterin von Best Recruiters. „Gleichzeitig ist es wichtig, Kandidaten das Gefühl zu vermitteln, dass diese Art von Bewerbung als gleichwertig zu den traditionellen Wegen betrachtet wird und auch erwünscht ist. Bislang laden nämlich erst zwei Prozent aller Top-Arbeitgeber aktiv zur mobilen Bewerbung ein.“

Lesen Sie auch:

„Schnelligkeit ist ein wesentlicher Faktor der Differenzierung“

Automobilbranche lockt auch Informatik-Studenten

So überstehen Arbeitgeber ihre "Probezeit"

Machen Sie Kandidaten den Bewerbungsprozess schmackhaft!

Aus dem Datencenter:

Wunscharbeitgeber für (angehende) Ingenieure in Deutschland