Daten werden oft als das Erdöl des 21. Jahrhunderts bezeichnet – und wie Rohöl sind Daten in ihrer Urform zu kaum etwas zu gebrauchen. Erst wenn sie veredelt werden, bekommen sie großen Wert für Unternehmen – sie nützen nur, wenn man sie auch interpretieren kann. Im Volkswagen-Konzern befassen sich damit Spezialisten wie Gabrielle Compostella. Im Data Lab der Konzern-IT gehört der 40-Jährige zu dem Team, das mit menschlichem Sachverstand und unterstützt von künstlicher Intelligenz Big Data analysiert. Ihre vorausschauende Analyse hilft, viele Abläufe und Unternehmensprozesse noch effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Gabrielle Compostella ist Data Scientist im Data Lab der Volkswagen Konzern IT. Wissenschaftler wie er analysieren und interpretieren Massendaten. Im Data Lab, dem Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz (KI) von Volkswagen in München, arbeitet ein mehrköpfiges Expertenteam an dieser Aufgabe. „Unsere Arbeit ist vergleichbar mit einem Puzzle“, sagt Compostella, gebürtiger Italiener. „Wir haben eine große Menge an Teilen, aber ein aufschlussreiches Bild ergibt sich erst, wenn wir sie richtig zusammensetzen.“
Compostella wechselte nach vielen Jahren wissenschaftlicher Forschungsarbeit zu Volkswagen, unter anderem am Fermilab-Teilchenbeschleuniger in der Nähe von Chicago, am Max-Planck-Institut für Physik in München und am Teilchenbeschleuniger CERN in Genf. „Die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Daten ist hochspannend. Noch spannender ist es aber, wenn die Auseinandersetzung auch praktischen Nutzen ergibt“, sagt er.