Die Zölle selbst ließen sich laut Karlsson auch nicht vermeiden, zumal er dringend von dubiosen Methoden wie undurchsichtigen Einfuhrketten über unzählige Dritt-Länder abrät. "Wenn die Zölle steigen, steigen auch die Kontrollen", so Karlsson – und die Strafen seien empfindlich hoch.
Allerdings könnten Unternehmen ihre Kosten durchaus beträchtlich senken – indem sie die Handhabung effizienter gestalten. Und keine überflüssigen Zölle mehr bezahlen.
Fünf bis sechs Prozent zu viel zahlen Unternehmen im Durchschnitt, erklärt Karlsson. Das gehe schnell in die Millionenhöhe. Und das nur, weil sie beispielsweise bestehende Freihandelsabkommen nicht optimal nutzen.
Davon gäbe es rund 650 weltweit. Ausnutzen würden Unternehmen die Möglichkeiten eines Freihandelsabkommens aber im Schnitt nur zu 50 bis 55 Prozent, schätzt der Experte.
"Diese Abkommen werden jahrelang verhandelt, um der Industrie zu helfen – und dann nutzt man sie nur zur Hälfte, weil sie kompliziert sind", konstatiert er. Mit Blick auf die aktuell 25 Prozent Zoll, die die Autoindustrie auf Einfuhren in die USA zahlt, rechnet er das Sparpotential vor: "25 ist besser als 30 oder 31 Prozent."